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DZ BANK Gruppe erzielt Ergebnis vor Steuern von 2,45 Mrd. Euro

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 04/2016

Die DZ BANK Gruppe hat ihre erfolgreiche Geschäftsentwicklung im Jahr 2015 fortgesetzt. Auf Basis vorläufiger Geschäftszahlen nach IFRS erreichte die DZ BANK Gruppe ein Ergebnis vor Steuern von 2,45 Mrd. Euro. Das Ergebnis liegt damit um 14,4 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres (2,87 Mrd. Euro), jedoch weiterhin auf einem außerordentlich hohen Niveau.

„Wir haben erneut einen sehr guten Jahresabschluss erzielt. Dieser wird in erster Linie getragen von der positiven operativen Entwicklung in der gesamten DZ BANK Gruppe“, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK AG. Dank wirtschaftlich guter Rahmenbedingungen reduzierte sich die Risikovorsorge auf einem bereits niedrigen Niveau erneut. Wertaufholungen in Staatsanleihebeständen, wenn auch in geringerem Maße als in den Vorjahren, kamen hinzu. „Mit unserer hohen inneren Ertragskraft und günstigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben wir abermals einen Jahresabschluss oberhalb unserer Erwartungen erreicht. Neben der guten Geschäftsentwicklung haben maßgebliche strategische Weichenstellungen das Jahr 2015 geprägt. Mit der im November angekündigten Fusion von DZ BANK und WGZ BANK schließt die genossenschaftliche FinanzGruppe die Konsolidierung in ihrem Oberbau im Jahr 2016 erfolgreich ab“, sagt Wolfgang Kirsch.

Die DZ BANK Gruppe nutzte die gute Ertragslage für eine weitere Stärkung der Kapitalbasis durch die Thesaurierung von Gewinnen. In Verbindung mit einem unverändert sorgsamen Management der Risikoaktiva wurden die relevanten Kapitalquoten deutlich erhöht.

Die harte Kernkapitalquote lag zum Jahresende 2015 bei 13,6 Prozent (2014: 12,2 Prozent), unter Vollanwendung der Capital Requirements Regulation (CRR) lag sie bei 13,0 Prozent (2014: 11,4 Prozent). Die Leverage Ratio wurde gesteigert von 3,8 Prozent auf 4,5 Prozent, unter vollständiger Anwendung der CRR erreichte sie 4,0 Prozent (2014: 3,2 Prozent). Für 2016 hat die EZB-Bankenaufsicht für unsere Institutsgruppe eine harte Mindestkernkapitalquote (SREP-Quote) von 9,5 Prozent festgelegt. „Die DZ BANK Gruppe ist gut kapitalisiert. Unsere Kapitalquoten haben wir bei gleichzeitigem Wachstum in Kerngeschäftsfeldern weiter gesteigert. Wir sind damit gut aufgestellt für mögliche zusätzliche Anforderungen. Gleichwohl messen wir einem effektiven Kapitalmanagement auch künftig hohe Priorität bei“, sagt Kirsch.

Ergebnisse der DZ BANK Gruppe

Die DZ BANK AG erreichte ein gutes Ergebnis vor Steuern von 869 Mio. Euro (2014: 906 Mio. Euro). Dieses fußt in erster Linie auf der stabilen operativen Entwicklung. Positiv wirkte sich zudem eine weiter gesunkene Risikovorsorge aus. Der Rückgang des Ergebnisses ist wesentlich bedingt durch sinkende Erträge aufgrund der niedrigen Zinsen sowie einen steigenden Verwaltungsaufwand infolge regulatorisch induzierter Projekte. Das Firmenkundengeschäft der DZ BANK AG hat sich in einem herausfordernden Umfeld als widerstandsfähig erwiesen. Das Bestandsvolumen im Kreditgeschäft erhöhte sich um fünf Prozent auf 37,8 Mrd. Euro. Insbesondere im Gemeinschaftskreditgeschäft mit Genossenschaftsbanken (plus fünf Prozent) und auf Wachstumsfeldern wie beispielsweise der Exportfinanzierung (plus 26 Prozent) konnte das Geschäft ausgebaut werden. Das Kapitalmarktgeschäft mit Genossenschaftsbanken und institutionellen Kunden war insgesamt durch ein regulatorisch und zinsbedingt anspruchsvolles Umfeld geprägt. Erfreulich verlief hierbei das Geschäft mit Derivaten, Lösungen für institutionelle Fonds und Verbriefungen für Firmenkunden. Im Transaction Banking ist die DZ BANK AG unverändert einer der führenden Anbieter im deutschen Markt und hat diese Stellung im vergangenen Jahr erneut untermauert.

Die Marktposition im Geschäft mit strukturierten Produkten für Privatanleger konnte abermals verbessert werden. Gemessen am ausstehenden Volumen ist die DZ BANK AG nun Marktführer mit einem Marktanteil von 16,4 Prozent (2014: 15,5 Prozent). Aufgrund des schwierigen Markt- und Börsenumfelds ging der Absatz dennoch von 4,2 Mrd. Euro auf 3,8 Mrd. Euro zurück.

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall verzeichnete ein Ergebnis vor Steuern von 341 Mio. Euro (2014: 379 Mio. Euro). Die Geschäftsentwicklung verlief weiterhin erfreulich. Im Bausparneugeschäft wuchs die Bausparkasse Schwäbisch Hall vor allem dank der Gewinnung neuer Kunden um 13 Prozent auf 35 Mrd. Euro und damit deutlich stärker als der Markt, der um fünf Prozent zulegte. Dementsprechend baute das Unternehmen seine Marktführerschaft mit einem Marktanteil von 31,7 Prozent weiter aus. Das Baufinanzierungsvolumen übertraf mit 14,4 Mrd. Euro den Rekordwert des Vorjahres nochmals. Maßgeblich für den Ergebnisrückgang sind die anhaltend niedrigen Zinsen. Zugleich beginnen auf der Kostenseite die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zu greifen.

Union Investment steigerte das Ergebnis vor Steuern um 14,4 Prozent auf 556 Mio. Euro. Dieses erneute Rekordergebnis resultiert primär aus einem Anstieg der Assets under Management. Diese erreichten dank hoher Nettoabsätze sowohl an institutionelle (18 Mrd. Euro) als auch private Kunden (8 Mrd. Euro) ein neues Allzeithoch von 261 Mrd. Euro.

Die R+V Versicherung erreichte im Jahr 2015 ein gutes Ergebnis vor Steuern von 625 Mio. Euro. Der Rückgang gegenüber 2014 um 20,7 Prozent ist in erster Linie auf eine Verminderung des Kapitalanlageergebnisses gegenüber dem sehr hohen Vorjahresniveau zurückzuführen. Die Beitragseinnahmen stiegen in allen Versicherungssegmenten an, wobei die Zuwächse in der Kompositversicherung und in der aktiven Rückversicherung am stärksten ausfielen. Im Segment Lebensversicherung verlangsamte sich das Wachstum nach einem hohen Anstieg im Vorjahr.

Die TeamBank verdoppelte ihr Ergebnis vor Steuern annähernd von 68 Mio. Euro auf 132 Mio. Euro. Das Fundament für dieses gute Ergebnis ist die stabile Entwicklung des Kundengeschäfts in einem Marktumfeld, das durch einen harten Konditionenwettbewerb gekennzeichnet ist. Für die Höhe der Ergebnissteigerung ist zudem der Wegfall negativer Sondereffekte aus dem Vorjahr in Höhe von 60 Mio. Euro – insbesondere Ansprüche auf Rückerstattung von Kreditbearbeitungsgebühren – wesentlich.

Die DZ PRIVATBANK behauptete sich in einem schwierigen Marktumfeld und erreichte ein Ergebnis vor Steuern von 38 Mio. Euro (2014: 54 Mio. Euro). Bereinigt um Sondereffekte liegt das Ergebnis über Vorjahr und Plan. Operativ erzielte die DZ PRIVATBANK dank der guten Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken weitere Fortschritte. So steigerte die Bank die Assets under Management im Private Banking von 14,2 Mrd. Euro auf 15,6 Mrd. Euro. Belastend für das Ergebnis wirkte der Margendruck im Private Banking. Das verwaltete Fondsvolumen im Depotbankgeschäft stieg kräftig und erreichte mit 97,9 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert.

Die DG HYP nahm eine positive Entwicklung im Kerngeschäft und verzeichnete ein gutes Ergebnis vor Steuern von 447 Mio. Euro. Die starke operative Entwicklung kommt in einem Wachstum des Neugeschäfts von 16 Prozent zum Ausdruck – trotz unverändert vorsichtiger Risikopolitik. Insbesondere das Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken wurde gesteigert und erreichte mit 2,8 Mrd. Euro ein neues Rekordniveau. Maßgeblich für den Ergebnisrückgang von 22,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr sind die erwartungsgemäß rückläufigen Wertaufholungen im Staatsanleihenportfolio.

Die VR LEASING verbesserte ihr Ergebnis vor allem aufgrund eines guten Verlaufs des Kerngeschäfts deutlich. Das Neugeschäft im Mobilienleasing legte um sieben Prozent auf 1,1 Mrd. Euro zu und wuchs damit stärker als der Gesamtmarkt. In den Geschäftsfeldern Factoring und Zentralregulierung verlief die Umsatzentwicklung stabil. Das Ergebnis in Höhe von minus 19 Mio.  Euro war indes durch Sondereffekte, insbesondere den Ausstieg aus dem Ungarn-Geschäft belastet, dies jedoch in einem deutlich geringeren Ausmaß als im Vorjahr. Wesentliche Belastungen aus dem Osteuropa-Geschäft sind damit vollständig verarbeitet.

Die DVB Bank erreichte ein Ergebnis vor Steuern von 46 Mio. Euro gegenüber 98 Mio. Euro im Jahr 2014. Im Ergebnisrückgang ist primär ein Anstieg der Risikovorsorge, insbesondere in der Schiffsfinanzierung, reflektiert. Das Neugeschäft in der Transportfinanzierung entwickelte sich positiv. Dies nahm von 6,3 Mrd. Euro auf 7,0 Mrd. Euro zu. Analog dazu stieg die Zahl der akquirierten Transaktionen leicht an.

Aktueller Stand der Fusion von DZ BANK und WGZ BANK

Die DZ BANK und die WGZ BANK kündigten am 19. November 2015 ihren Zusammenschluss zu einer genossenschaftlichen Zentralbank an. Der Start der Fusion ist seither erfolgreich verlaufen und liegt voll im Plan. „Auf dem Weg zur vereinigten genossenschaftlichen Zentralbank geht es zügig voran“, erklärt Wolfgang Kirsch. Der Zuschnitt der Vorstandsdezernate, die Geschäftsverteilung sowie die Bereichsorganisation wurden entwickelt.

Die erste Führungsebene wurde bereits designiert. Beide Häuser haben die zentralen Leitplanken für das Zielbild der künftigen IT-Architektur verabschiedet. Die anvisierten Synergieziele von mindestens 100 Mio. Euro jährlich wurden nochmals eingehend geprüft und konnten validiert werden. Darüber hinaus haben beide Institute konstruktive Gespräche mit ihren jeweiligen Arbeitnehmervertretungen aufgenommen. „Der gute Projektstart bestärkt uns in der Zuversicht, dass wir die Fusion erfolgreich und planmäßig abschließen können“, sagt Kirsch.

Ausblick

 „Der erfolgreiche Abschluss der Fusion ist unsere Hauptpriorität für das Geschäftsjahr 2016. Bei aller Aufmerksamkeit, die ein solcher Zusammenschluss von den Beteiligten fordert, behalten wir die Weiterentwicklung unseres Kundengeschäfts fest im Blick“, sagt Wolfgang Kirsch. „Dabei spielen die Absicherung und der Ausbau unserer Ertragsbasis angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds eine zentrale Rolle. Insbesondere im Firmenkundengeschäft werden wir unsere Marktbearbeitung weiter intensivieren und die Kundenbeziehungen vertiefen. Die Digitalisierung unserer Organisation müssen wir weiter vorantreiben und in unserem Geschäftsmodell verankern. Dies schafft sowohl Geschäftschancen als auch Einsparpotenziale durch die Industrialisierung von Prozessen. Und nicht zuletzt gilt es, die Auswirkungen der Regulatorik durch eine effiziente und kostenorientierte Umsetzung beherrschbar zu halten“, ergänzt Kirsch.

Unterdessen sollte die geschäftliche Entwicklung der DZ BANK im laufenden Jahr erneut von der robusten Konjunktur in Deutschland profitieren. Die Binnenwirtschaft ist in guter Verfassung und wird zusätzlich von der expansiven Geldpolitik der EZB und dem niedrigen Ölpreis gestützt. Die Volkswirte der DZ BANK rechnen mit einem BIP-Wachstum von 1,8 Prozent. Zugleich machen die Turbulenzen an den Börsen deutlich, dass sich die Sorgen um die Verfassung der Weltwirtschaft aktuell vergrößern. „Der Jahresauftakt gibt trotz aller Bremsspuren Anlass, von einer stabilen operativen Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr auszugehen, sofern größere Verwerfungen in der Weltwirtschaft und an den Finanzmärkten ausbleiben. Die innere Ertragskraft unserer Institutsgruppe ist unverändert gut. Zugleich werden sich im Ergebnis des laufenden Jahres der Wegfall positiver Sondereffekte der Vorjahre sowie einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Fusion bemerkbar machen“, sagt Kirsch.