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Eigenheim statt Rente - die Deutschen setzen auf die eigene Immobilie als Altersvorsorge

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 10/2016

Bausparvertrag nach wie vor das bevorzugte Finanzierungsinstrument für den Kauf einer Immobilie

Fast sieben von zehn Deutschen verlassen sich nicht auf die gesetzliche Rente, sondern halten eine Immobilie für die bessere Altersvorsorge. Jeder Fünfte plant den Kauf einer Immobilie, besonders stark ausgeprägt ist der Wunsch nach dem Eigenheim bei den bis 29-Jährigen (60 Prozent). Nach dem Eigenkapital ist für diejenigen, die einen Immobilienerwerb planen, der Bausparvertrag das bevorzugte Finanzierungsinstrument – noch vor dem Hypothekendarlehen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

Die Rente kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. Viele Experten gehen inzwischen von einer deutlich längeren Lebensarbeitszeit aus. Dennoch wird die Sicherheit der gesetzlichen Rente regelmäßig in Frage gestellt. Viele Deutsche reagieren darauf, indem sie privat mit der Investition in eine Immobilie vorsorgen.

In der Umfrage von TNS Emnid gaben 68 Prozent der Deutschen an, dass sie die eigene Immobilie für eine bessere Vorsorge halten als die gesetzliche Rente. 18 Prozent sehen beide als gleichwertig an, sieben Prozent halten die staatliche Rente für besser. Unter den Immobilienbesitzern halten drei Viertel das eigene Haus oder die eigene Wohnung für die bessere Altersvorsorge. Bei denen, die einen Erwerb planen, sind es 78 Prozent. Selbst in der Gruppe, die lieber Mieter bleiben wollen, halten 58 Prozent die eigene Immobilie für die bessere Alternative.

80 Prozent wollen ihre Immobilie auch im Alter nutzen

Unabhängig davon, ob die eigene Immobilie die bessere Altersvorsorge als die gesetzliche Rente ist, wollen 80 Prozent der Eigentümer ihr Haus oder ihre Wohnung auch im Alter nutzen. Bei denen, die einen Kauf planen, sind es sogar 91 Prozent. 15 Prozent der Befragten, die schon über eine Immobilie verfügen, wollen sie im Alter als Mehrgenerationenhaus nutzen. Bei denen, die noch planen, sind das sogar 28 Prozent. Jeder zehnte der Besitzer will seine Immobilie im Alter verkaufen, um eine kleinere seniorengerechte Wohnung zu erwerben. Diejenigen, die einen Kauf planen, wollen darin auch alt werden.

Jeder fünfte Deutsche plant den Kauf einer Immobilie

43 Prozent der Befragten besitzen bereits eine Immobilie, jeder Fünfte plant der Kauf. Besonders stark ist der Wunsch nach den eigenen vier Wänden bei den bis 29-Jährigen. In dieser Altersgruppe planen sechs von zehn der Befragten eine eigene Immobilie. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es noch 41 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen nur noch 15 Prozent.

Bausparvertrag beliebt

Das Eigenkapital bildet einen wichtigen Baustein jeder soliden Immobilienfinanzierung. Schwäbisch Hall empfiehlt, rund 25 Prozent der Bausumme über Eigenkapital zu erbringen. Dazu zählt auch ein Bausparvertrag. Etwa 50 Prozent sollten über ein Bankdarlehen erfolgen und ca. 25 Prozent über ein Bauspardarlehen. Den Befragten, die einen Immobilienkauf planen, ist der Bausparvertrag sogar wichtiger als ein Bankdarlehen (Mehrfachnennungen waren möglich):

•  Eigenkapital 62 Prozent

•  Bausparvertrag 56 Prozent

•  Bankdarlehen 43 Prozent

„Die Umfrage bestätigt, dass die eigene Immobilie als Altersvorsorge bei den Deutschen hoch im Kurs steht. Im Gegensatz zu einer Geldrente kann sie schon vor dem Ruhestand genutzt werden. Darüber hinaus schützt die vermiedene Miete vor Altersarmut“, sagt Karsten Eiß, Baufinanzierungsexperte von der Bausparkasse Schwäbisch Hall. „Die Befragung zeigt, dass Bausparen für viele Menschen der Wegbereiter in die eigenen vier Wände ist. Es dient der Eigenkapitalbildung und macht es vor allem jungen Sparern und Familien mit Kindern leicht, zum regelmäßigen Sparen zu finden. Hinzu kommen staatliche Förderungen wie Wohn-Riester, vermögenswirksame Leistungen und die Wohnungsbauprämie, die mit einem Bausparvertrag genutzt werden können.“