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Erstes Halbjahr 2016: DZ BANK Gruppe erreicht Vorsteuerergebnis von 1,57 Mrd. Euro

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 11/2016

Die DZ BANK Gruppe erreichte im ersten Halbjahr 2016 ein Ergebnis vor Steuern von 1,57 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2015: 1,28 Mrd. Euro). Das Resultat fußt wesentlich auf einer überwiegend guten operativen Entwicklung in den Konzerngesellschaften.

Dies kommt unter anderem in einem nur leicht rückläufigen Zinsüberschuss sowie einem konstant hohen Provisionsüberschuss zum Ausdruck. Zudem ist im erreichten Ergebnis erstmalig die Fusion von DZ BANK und WGZ BANK reflektiert. Die fusionsbezogenen Effekte trugen saldiert 363 Mio. Euro zum Ergebnis bei.

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die wesentlichen fusionsbezogenen Effekte in der Position „Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK“ ausgewiesen. Die anderen Positionen spiegeln im ersten Halbjahr 2016 noch die DZ BANK Gruppe vor Fusion wider und sind daher mit dem ersten Halbjahr 2015 vergleichbar. „Wir haben die Fusion von DZ BANK und WGZ BANK geräuschlos und in sehr kurzer Zeit abgeschlossen. Zugleich konnten wir unsere gute operative Entwicklung fortschreiben. Wir blicken dementsprechend zufrieden auf das erste Halbjahr zurück“, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK.

Die erwirtschafteten Gewinne nutzte die DZ BANK für eine weitere Stärkung ihrer Kapitalbasis. Die harte Kernkapitalquote lag zum 30. Juni 2016 in einer pro forma-Rechnung nach Fusion bei 13,9 Prozent unter voller Berücksichtigung der Kapitalrichtlinie CRR (31.12.2015: 13,0 Prozent).

Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen

Der Zinsüberschuss der DZ BANK Gruppe blieb mit 1,36 Mrd. Euro nahezu stabil (1. Halbjahr 2015: 1,38 Mrd. Euro). Maßgeblich dafür war unter anderem eine stabile Entwicklung bei der DZ BANK AG, deren Firmenkundengeschäft sich gut entwickelt. Zudem wirkte sich die Ausschüttung der EURO Kartensysteme GmbH in Höhe von 62 Mio. Euro positiv aus. Indes waren bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall die Folgen der niedrigen Zinsen deutlich spürbar.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg auf minus 219 Mio. Euro gegenüber einem außerordentlich niedrigen Vorjahreswert von minus 41 Mio. Euro, blieb damit aber auf einem moderaten Niveau.

Der Provisionsüberschuss erreichte mit 822 Mio. Euro das hohe Vorjahresniveau (826 Mio. Euro). Erheblichen Anteil daran hatte die erneut gute Geschäftsentwicklung bei Union Investment sowie ein höherer Provisionsüberschuss im Kapitalmarktgeschäft der DZ BANK AG.

Das Handelsergebnis erhöhte sich von 226 Mio. Euro auf 501 Mio. Euro. Wesentlich getragen wurde dies von einer guten Entwicklung im Kapitalmarktgeschäft sowie von Effekten aus der Bewertung eigener Emissionen der DZ BANK AG. Das Ergebnis aus Finanzanlagen stieg primär aufgrund der Veräußerung der Anteile an VISA Europe auf 90 Mio. Euro (1. Halbjahr 2015: 21 Mio. Euro). Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten betrug minus 154 Mio. Euro (1. Halbjahr 2015: 127 Mio. Euro). Der Rückgang ist primär auf negative Bewertungseffekte in den in Abbau befindlichen Staatsanleihebeständen der DG HYP zurückzuführen. Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft erhöhte sich aufgrund einer starken Beitragsentwicklung und eines guten Kapitalanlageergebnisses der R+V Versicherung von 405 Mio. Euro um 13,8 Prozent auf 461 Mio. Euro. Die Verwaltungsaufwendungen erreichten mit 1,70 Mrd. Euro den Wert des Vorjahreszeitraums. Gestiegene regulatorisch bedingte Aufwendungen sowie Projektkosten wurden dabei kompensiert durch ein konsequentes Kostenmanagement und eine gegenüber dem Vorjahr niedrigere Bankenabgabe.

Das Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK lag bei 363 Mio. Euro. Hierin enthalten sind Erträge aus der Eliminierung von vor der Fusion bestehenden Geschäftsbeziehungen in Höhe von 343 Mio. Euro sowie ein IFRS-bedingter positiver Bewertungseffekt in Höhe von 159 Mio. Euro. Außerdem enthält die Position Aufwendungen für Restrukturierung, Transaktion und Migration in Höhe von minus 139 Mio. Euro. Die Aufwand-Ertrags-Relation verbesserte sich von 56,2 Prozent auf 54,4 Prozent. Das Konzernergebnis vor Steuern belief sich auf 1,57 Mrd. Euro gegenüber 1,28 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2015. Das Konzernergebnis nach Steuern erreichte 1,16 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2015: 913 Mio. Euro).

Das Ergebnis vor Steuern der DZ BANK AG stieg von 266 Mio. Euro auf 463 Mio. Euro. Getragen wurde dieses Ergebnis von einer positiven operativen Entwicklung. Das Geschäft mit Firmenkunden konnte dank der guten Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken und einer gestiegenen Investitionsbereitschaft des Mittelstands ausgebaut werden. Insbesondere im Geschäft mit der Agrarwirtschaft sowie in der Finanzierung Erneuerbarer Energien konnte die DZ BANK AG Zuwächse im Neugeschäft verzeichnen. Im Kapitalmarktgeschäft mit institutionellen Kunden baute die Bank ihr Anleiheneuemissionsgeschäft aus und behauptete ihre führende Marktposition im Handel mit Zinsderivaten und strukturierten Produkten. Im Kapitalmarktgeschäft mit Privatkunden stärkte die DZ BANK ihre Marktführerschaft gemessen am ausstehenden Volumen weiter und kommt nun auf 16,5 Prozent Marktanteil. Dem insgesamt herausfordernden Marktumfeld, insbesondere für Zinsprodukte, konnte sie sich jedoch nicht vollständig entziehen. Im Geschäftsfeld Transaction Banking steigerte die DZ BANK AG sowohl im Wertpapierverwahrgeschäft als auch im Zahlungsverkehr ihr Geschäftsvolumen.

Die Rahmenbedingungen für die weitere Geschäftsentwicklung bleiben auf absehbare Zeit anspruchsvoll. Für die deutsche Wirtschaft erwarten die Volkswirte des DZ BANK Research im Jahr 2016 noch ein robustes Wachstum von 1,6 Prozent. „Der Auftakt des zweiten Halbjahres ist für die DZ BANK Gruppe zufriedenstellend verlaufen. Unter Einbezug der Fusionseffekte streben wir für das Gesamtjahr ein Ergebnis vor Steuern oberhalb von zwei Milliarden Euro an“, sagt Kirsch.

Im Blick nach vorn stehen für die DZ BANK Gruppe aktuell drei Themen im Vordergrund. Dazu zählt erstens die strukturelle und kulturelle Integration der fusionierten Bank. Zweitens bleibt angesichts niedriger Zinsen und anhaltender Verschärfung der Regulatorik ein wirksames Kapital- und Kostenmanagement eine Daueraufgabe. Die zügige Realisierung von Fusionssynergien wird hierzu einen Beitrag leisten. Drittens arbeitet die DZ BANK Gruppe fortwährend am Ausbau ihrer Ertragsbasis anhand eines durch die Fusion komplettierten Leistungsangebots und neuer digitaler Ansätze aus dem Innovationsmanagement. „Das Fundament für unsere hohe innere Ertragskraft und unser funktionierendes Geschäftsmodell ist durch die Fusion nochmals gestärkt worden. Unsere solide Kapital- und Liquiditätssituation kommt in einem der besten Bankenratings Europas zum Ausdruck. Mit dieser Ausgangslage muss es unser Ziel sein, die Marktposition der genossenschaftlichen FinanzGruppe zu stärken und weiter auszubauen“, so Kirsch.