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EG im OM: Dienstleistungen groß geschrieben

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 01/2017

Die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh im Oldenburger Münsterland eG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück. Die vermarkteten Tierzahlen steigen auch aktuell weiter, aber vor allem schreibt man Dienstleistungen für die Mitglieder groß.

 © Christa Diekmann-Lennartz
Geschäftsführer Heinrich Krieger (v.l.) mit den neuen Vorstandsmitgliedern Stefanie Barlage und Christoph Fortmann sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Bernard Thöle und dem Vorstandsvorsitzenden Clemens Hölscher

Heinrich Krieger, langjähriger Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft im Oldenburger Münsterland, konnte Mitte November auf der Generalversammlung in Vestrup wieder positive Zahlen vermelden: die Mitgliederzahl stieg von 477 auf 486 und die vermarkteten Tierzahlen konnten 2015 gegenüber dem Vorjahr in allen wichtigen Bereichen gesteigert werden. Vermarktet wurden 648.000 Mastschweine, 272.000 Ferkel und ca. 20.000 Kälber und Fresser. An Groß-Schlachtvieh wurden 12.000 Tiere vermarktet. Die Hochrechnungen für das laufende Jahr gehen erneut von einem Plus bei den Mengen aus.

Schon seit längerem arbeitet die EG im OM mit anderen Erzeugergemeinschaften der Region in der Schlachtschweinevermarktung zusammen, um das Angebot zu bündeln. Über die Tochtergesellschaft ELV GmbH wurden in 2015 noch einmal 432.000 Tiere vermarktet und im Verbund der befreundeten Erzeugergemeinschaften zusätzlich noch einmal rund 150.000 Tiere. Da auf Schlachthofseite die Konzentration weiter fortschreitet, sei diese Kooperation sehr wichtig, betonte Krieger. In der Vermarktung stellte man sich weiterhin möglichst breit auf und belieferte verschiedene Schlachthöfe. Bei dem Ferkelzukauf konnte zu 43 Prozent auf Ferkel deutscher Herkunft zurückgegriffen werden, 32 Prozent kamen aus Dänemark, 25 Prozent aus den Niederlanden.

2015 erzielte die EG im OM einen Jahresüberschuss von 217.000 Euro, an die Mitglieder wurden Rückvergütungen in Höhe von insgesamt 605.000 Euro netto ausgeschüttet. Das waren ca. 0,91 Euro je Schlachtschwein und 10,66 je Schlachtbulle/-kuh – und nicht die einzigen „Extras“, die Krieger auflistete. Diese Extras waren die Schlachtablaufkontrolle an den Schlachthöfen, die Ausgleiche für Hauspreise oder auch Maßnahmen zur Qualitätssicherung auf den Betrieben, wie Betreuung für die QS, Salmonellenmonitoring oder Ähnliches. Diese Leistungen müsse man auch mit in die Waagschale werfen, wenn es darum geht, Erzeugergemeinschaften zu vergleichen, so der Tenor auf der Veranstaltung in Vestrup.

Zu den Dienstleistungen gehört zum Beispiel auch eine neue APP, die Mitarbeiter Michael Katralis vorstellte. Mit dieser APP, die für Mitglieder kostenlos ist, werden die Mitglieder aktuell über die Marktentwicklungen informiert oder können auch Schweine angemeldet werden. Ferner bietet die EG ihren Mitgliedern an ausführliche Schlachtauswertungen und –vergleiche durchzuführen oder die biologischen Leistungen auszuwerten und somit die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Vorgestellt wurde in Vestrup auch ein Leitfaden zur Bewertung der Transport- und Schlachtfähigkeit von Schlachtschweinen. Die EG im OM hat ihn drucken lassen und stellt ihn seinen Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung.

Bei den anstehenden Wahlen wurde Reinhold Meistermann, Elmelage, einstimmig wieder in den Vorstand gewählt. Im Aufsichtsrat gibt es künftig zwei neue, junge Gesichter: Stefanie Barlage, Dinklage/Bahlen, und Christoph Fortmann, Lohne/Brockdorf, wurden für die bisherigen Mitglieder Heiner Kramer und Ludwig Surmann gewählt. Diese „Verjüngung“, sprich stärkere Einbindung der jungen Generation an verantwortlicher Stelle, war quasi ein Ergebnis eines Strategie-Workshops, den die EG-Führungsriege im Sommer absolviert hatte.