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Vielfalt und Qualität sichert Top-Ergebnis bei nach wie vor angespannter Marktlage

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 03/2017

Bericht der Osnabrücker Herdbuch eG von der Top-Genetik-Auktion am 28. Januar im Rahmen der Internationalen Osnabrücker Schwarzbunt-Tage, an denen annähernd 2.000 Besucher aus 18 Ländern beeindruckende Schaukühe und überzeugende Nachzuchten erlebten: Und eine gute Top-Genetik-Auktion!

 © Osnabrücker Herdbuch eG
Die Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems fördert seit vielen Jahren die Internationalen Osnabrücker Schwarzbunttage. Hierzu gehört auch die Zurverfügungstellung von Preisen für besonders gute Leistungen, die in diesem Jahr von Thomas Ruff, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Volksbanken Raiffeisenbanken im Osnabrücker Land, überreicht wurden.

Das diesjährige Angebot der Top Genetik-Auktion war gegenüber den Vorjahren umfangreicher, vielseitiger und gleichwohl in punkto Qualität wohl einzigartig. Dies galt nicht nur für die ausgewählten top abgekalbten Färsen mit super Kuhfamilien und bereits Einstufungen von VG-85 bzw. VG-86 sowie für die in punkto Exterieurqualität überzeugenden Jungrinder mit Schautyp-Pedigrees, sondern auch für die vielen hoch genomisch veranlagten Jungrinder. Bei keinem dieser Angebote handelte es sich in irgendeiner Weise um eine 2. Wahl, sondern es waren jeweils immer die höchsten aus den jeweiligen Pedigree-Kombinationen und damit wirklich nachweislich Top-Genetik, die auch im Vorfeld bei vielen Kunden und Interessenten entsprechenden Zuspruch fand. Dies kam nicht zuletzt auch durch die Gesamtsumme von annähernd 170.000 Euro an Embryoverträgen zum Ausdruck.

Das Duo mit Auktionator Jürgen Wiesehahn und Pedigreeleser Lukas Harms hatte gleich zu Beginn keine Mühe, die 5 abgekalbten Färsen zu Preisen von 2.800 bis 4.000 Euro an den Mann zu bringen. Den höchsten Preis erzielte die Kat.-Nr. 1, RR Galaxy Bambi von Reinermann, die bereits im Herbst bei der großen Kreistierschau in Bersenbrück als Klassensiegerin erfolgreich war. Diese auch genomisch nach wie vor interessante Färse aus der Famous- bzw. Barbie-Kuhfamilie sicherte sich ein Züchter aus Bayern.

Bei den Jungrindern waren diesmal mehrere reine Schautyp-Pedigree-Tiere, die zudem durch eigenes Exterieur zu überzeugen wussten, mit im Angebot. Den Top-Preis aus dieser Kategorie erzielte die Doorman-Tochter KJH Imelda, von der zuvor die Mutter und eine Halbschwester bei der Verbandsschau vertreten waren und deren Großmutter die bekannte frühere Siegerkuh KJH Derek Indiana EX-91 ist. Sie ging nach längerem Bieterduell für 5.300 Euro zu einem treuen Stammkunden aus Sachsen. Bei den in der Auktion nach wie vor dominierenden genomischen Top-Produkten war erwartungsgemäß das höchste Tier der Auktion, die bereits im April geborene und von Weber & Weber angebotene 164er Shep-Tochter Toskana aus der Familie des OHG-Sudan-Sohnes Sugar, am meisten begehrt. Den längsten Atem hatte ein Top-Züchter aus Schleswig-Holstein mit einem Gebot von 17.500 Euro. Der gleiche Kunde hatte bereits vor 2 Jahren den Topseller, OH White Model, für 30.000 Euro erworben und verfügt inzwischen über entsprechend gute Nachzucht aus ihr.

Ein sehr begehrtes Zuchtprodukt war auch die Kat.-Nr. 22, RR Eclair Elexia von Reinermann, die nicht nur mit einem beeindruckenden genomischen Zuchtwertprofil und gRZG 160 sowie ihrer top Kuhfamilie (RR Elise bzw. RR Elisa) zu beeindrucken wusste, sondern auch durch ihre etwas anderes Pedigree (Eclair x Chevrolet). Die Kombination all dieser Besonderheiten war schließlich einem Kunden aus Süd-Westfalen 13.500 Euro wert. Eine außergewöhnliche Blutführung und zugleich hohe genomische Zuchtwerte nicht nur auf deutscher Basis, sondern auch im nordamerikanischen, im italienischen und vor allem im holländischen System sorgten dafür, dass die von PrismaGen angebotene De-Su Amy aus der Kombination Araxis x Rodgers letztlich zum Preis von 9.000 Euro in die Niederlande ging. Der gleiche Kunde sicherte sich zudem die mit 160 gRZG höchste Balu-Tochter im deutschen System aus der Bunge’schen Joy-Familie, die ferner mit 342 gNVI zu überzeugen wusste. Eine exklusive Blutführung mit Afterburner aus Comfort Kingboy Princess bescherte Theo-Wilm Rüters für seine angebotene schicke hellbunte Pandora ein Gebot von 6.200 Euro. Sie ging an einen bekannten Top-Züchter in Niedersachsen, der vermutlich neben der alternativen Blutführung das hohe Zuchtwertniveau sowie diese neue, aktuell immer beliebter werdende Kuhfamilie zu schätzen wusste.

Von mehreren aus der äußerst erfolgreichen D-Familie von Niermann angebotenen Zuchtprodukten erzielte die 158er Milford-Halbschwester zur aktuellen Nummer 1 der OHG, Cicero, mit 5.000 Euro den höchsten Preis. Sie wurde erfreulicherweise von einem Osnabrücker Jungzüchter-Syndikat erworben.

Insgesamt erbrachten die 26 verkauften Tiere einen Durchschnittspreis von 5.012 Euro, was in Anbetracht der aktuell nach wie vor angespannten Finanzsituation der Züchter und Milchviehhalter ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis und guter Abschluss dieser rundum gelungenen Veranstaltung war.