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Kammerpräsident Schwetje beim Agrar-Forum in Jever

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 04/2017

Das von der Volksbank Jever eG in jedem Jahr ausgerichtete "Agrar-Forum" wurde auch dieses Mal wieder von sehr vielen interessierten Landwirten gut besucht.

 © Jörg Grabhorn
Beim siebten „Bauernfrühstück“ begrüßten die Vorstandsmitglieder der Volksbank Jever eG Lambert Meyer (v.l.), Martin Schadewald und Michael Engelbrecht den Kreislandwirt Hartmut Seetzen (v.r.), den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Gerhard Schmetje und Moderator Frank Marquardt

Der Vorstandsvorsitzende Michael Engelbrecht konnte im Namen auch seiner Vorstandskollegen Lambert Meyer und Martin Schadewald als Gastredner bei dem inzwischen 7. Agrar-Forum den seit 2015 amtierenden Präsidenten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Gerhard Schwetje, und zudem den Kreislandvolkvorsitzenden Hartmut Seetzen begrüßen.

In seiner Begrüßung unterstrich Engelbrecht die Verbundenheit der Volksbank mit den Landwirten im Geschäftsgebiet der Bank. Deutliche Kritik übte er an der sehr schnell auch wieder eingestellten Bauernregel-Kampagne der Bundesumwelt-ministeriums. Er betonte weiter, dass wir eine stärkere und offene Auseinandersetzung mit heutigen Bedeutung der Landwirtschaft brauchen, damit das Bild von der Landwirtschaft auch bei den Verbrauchern wieder positiver wird.

Auch der Kreislandvolkvorsitzende Seetzen ging auf die von Engelbrecht angesprochene Kampagne ein und lobte die Politik und besonders den niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies, der sich eindeutig für das sofortige Einstellen der Kampagne eingesetzt hat. In diesem Zusammenhang sagte Seetzen: "Wir wollen auch in Zukunft die Familienbetriebe und deshalb fordere ich von der Politik eine größere Verlässlichkeit".

Kammerpräsident Schwetje sprach in seinem Vortrag zunächst sehr kritisch die Grünstreifenproblematik mit den geforderten fünf Metern Randstreifen entlang von Gewässern an. Er zeigte sich davon überzeugt, dass der Vorschlag zu dem nieder-sächsischen Wassergesetz in dieser Form nicht umgesetzt wird und die damit verbundene Flächenbegrenzung für die Landwirte auch bei der Politik in Hannover angekommen ist. Wie Schwetje weiter aufzeigte, zeichnet sich für die Kammer für das laufende Wirtschaftsjahr eine leichte Stabilisierung für die Betriebszweige Ackerbau, Futterbau und Veredelung ab. Zu der Milchwirtschaft stellte er fest, dass der immer noch unbefriedigende Milchpreis auf dem Weltmarkt entschieden wird. "Milch wird auch in Zukunft als Lebensmitteln weiter nachgefragt und deshalb auch ein wichtiger Betriebszweig bleiben", prognostizierte Schwetje. Die rund 380 Betriebe mit annährend 38.000 Milchkühen im Landkreis Friesland sind nach seinen Aussagen gut aufgestellt. Und die Landwirte sollten die Zeit des ansteigenden Milchpreises aus der Talsohle dafür nutzen, die Betriebsablaufe weiter zu optimieren.

In der von Frank Marquardt anschließend moderierten Diskussion mit den Landwirten, sagte Schwetje zu, dass die Landwirtschaftskammer sich auch in Zukunft aktiv für die Eindämmung von Regelungen einsetzen werde. Für ihn ist auch in Zukunft der Landwirt ein interessanter Beruf.