zur Übersicht

Molkerei Ammerland entwickelt sich erfolgreich weiter

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 07/2017

Die Molkerei Ammerland stellt sich den Herausforderungen eines schwierigen Marktumfeldes. Das Unternehmen schärft seine Positionierung und setzt dabei auf Flexibilität und marktorientierte Mehrwertkonzepte.

Mengenwachstum und strategische Investitionsplanung erfolgreich umgesetzt

Die Molkerei Ammerland hat 2016 bei fast gleicher Milchlieferantenanzahl erneut eine Milchmengensteigerung von 5,1 Prozent (plus 81,7 Mio. kg) auf 1.681 Mio. kg erfolgreich verarbeitet. Insgesamt wurden 121.791 t Käse, 49.882 t Pulver, 28.294 t Butter und 120.166 t Frischprodukte in den beiden Werken in Dringenburg und Oldenburg hergestellt.

Im Rahmen der strategischen Investitionsplanung wurden im vergangenen Jahr am Standort Dringenburg umfangreiche Erweiterungsmaßnahmen zum Bau einer neuen Käserei und Molkenveredelung in weiten Teilen abgeschlossen. Am Standort Oldenburg wurde ein neues Kühl- und Verpackungsmittellager fertiggestellt. Zur bestmöglichen Verwertung der zukünftig erwarteten Rohmilchmengen wird das bestehende Strategiekonzept zum Ausbau der Verarbeitungskapazität und zur Erhöhung der Wertschöpfung wie geplant fortgesetzt.

Umsatzsteigerung trotz volatiler Märkte

Das Geschäftsjahr 2016 war für Milcherzeuger und Molkereien aufgrund starker Schwankungen des Milchangebotes und der Preise turbulent und herausfordernd. Der Milchauszahlungspreis lag somit das zweite Jahr in Folge unter 30 ct/kg im Jahresmittel. Der durchschnittliche Milchauszahlungspreis der Molkerei Ammerland für 2016 lag inklusive Warenrückvergütung bei 27,14 ct/kg netto. Trotz des niedrigen Wertes liegt die Molkerei Ammerland damit über dem niedersächsischen Schnitt (25,45 ct/kg) und dem Bundesdurchschnitt (26,60 ct/kg).

Die Ertragslage wurde nachhaltig vom dem sehr schwachen Preisniveau aller Produktgruppen im ersten Halbjahr 2016 geprägt. Trotz des schwierigen Marktumfeldes hat sich der Umsatz der Molkerei Ammerland positiv entwickelt und ist um 3 Prozent (plus 18,9 Mio. Euro) auf 657,6 Mio. Euro gestiegen.

Solide Geschäftsentwicklung

Die Bilanz der Molkerei Ammerland hat sich planmäßig entwickelt und kann nach wie vor eine gute Struktur vorweisen. Das Anlagevermögen ist im Jahr 2016 um 21,9 Mio. Euro auf 153,7 Mio. Euro gestiegen. Das Eigenkapital hat sich weiter positiv entwickelt und stieg um 6,4 Mio. Euro auf 110,5 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag bei 38,7 Prozent.

Das handelsrechtliche Ergebnis vor Steuern und Warenrückvergütung beträgt 8,1 Mio. Euro. Daraus erhalten die Milcherzeuger eine Warenrückvergütung von 3,7 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss betrug 2,96 Mio. Euro, der Bilanzgewinn 1,77 Mio. Euro.

Weiterentwicklung durch Flexibilität und Mehrwertkonzepte

Flexibilität und eine gute Zusammenarbeit von Mitarbeitern, Geschäftsführung und allen knapp 2.000 regionalen Milchlieferanten zeichnen die Molkerei Ammerland als Genossenschaft aus. Dieser gemeinsame Weg soll auch zukünftig neben dem geplanten Ausbau der Verarbeitungskapazität im Fokus stehen, um das Unternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln. Die flexible Umsetzung von marktorientierten Konzepten nimmt dabei eine wesentliche Rolle ein. Sowohl die Molkerei Ammerland als auch ihre Tochtergesellschaften haben sich im letzten Geschäftsjahr positiv entwickelt und konnten ihre Marktanteile sowie die Marke Ammerländer ausbauen. Der weitere Ausbau der Internationalisierung insbesondere durch Einbindung der Vertriebstochtergesellschaften soll auch zukünftig fortgesetzt werden.

Neben dem internationalen Ausbau des Exportgeschäftes sollen Mehrwertkonzepte zum zukünftigen Erfolg beitragen. Die Molkerei Ammerland übernimmt Verantwortung für Mensch, Tier und Natur und möchte dies zukünftig noch intensiver als bisher wahrnehmen. Um diesen Worten auch Taten folgen zu lassen ist die Molkerei Ammerland Partner des Projektes „Pro Weideland“ und bietet gentechnikfreie Weidemilch an. Festgelegte Kriterien sollen dabei Mehrwerte für Umwelt, Tier und Landwirte schaffen sowie Verbrauchern eine bessere Orientierung bieten. Eine Steigerung der Absatzmengen von Produkten aus Weidemilch ohne Gentechnik soll national eine wesentliche Rolle spielen und den erfolgreichen Start dieses Produktsegmentes fortführen. Die Verbundenheit der eigenen Marke Ammerländer mit der Weidehaltung soll auch 2017 durch Sortimentserweiterungen und Kommunikationsmaßnahmen  zum Ausdruck gebracht werden.

Für 2017 wird die Molkerei Ammerland an das Jahr 2016 anknüpfen und gezielt weiter an den geplanten Maßnahmen arbeiten, um die positive Unternehmensentwicklung fortzusetzen. Der Start des Jahres war mit einer Umsatzsteigerung von 35 Prozent in den ersten vier Monaten bereits sehr erfolgreich. Der Milchpreis für diesen Zeitraum beträgt 32 ct/kg und liegt damit 32 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Nach aktueller Prognose wird sich diese positive Entwicklung auch in den nächsten Monaten fortsetzen.