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IT-Konsolidierung auf der Zielgeraden

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 08/2017

Hauptversammlung 2017 der Fiducia & GAD IT AG: Größtes Migrationsprojekt Deutschlands im Regelbetrieb angekommen

 © Fiducia & GAD IT AG

 

Solide Zahlen, wichtige Projekte im Plan und die richtigen Lösungen für die Zukunft des Bankgeschäfts - sehr zufrieden zeigte sich Vorstandsvorsitzender Klaus-Peter Bruns zwei Jahre nach dem Zusammenschluss am 29. Juni auf der Hauptversammlung der Fiducia & GAD IT AG. Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete der IT-Dienstleister für rund 1.000 Volksbanken und Raiffeisenbanken einen Umsatz von 1.229 Mio. Euro (Vorjahr: 1.182 Mio.). Der Konzernumsatz liegt bei 1.399 Mio. Euro (Vorjahr: 1.298 Mio. Euro). 

Größtes Migrationsprojekt Deutschlands in der heißen Phase

Das derzeit wichtigste Projekt der Fiducia & GAD: Im größten Migrationsprojekt Deutschlands werden aktuell sämtliche Banken aus dem Geschäftsgebiet der ehemaligen GAD eG auf das Bankverfahren agree21Banking umgestellt. „Nachdem wir die Pilot-Migrationen erfolgreich abgeschlossen hatten, konnten wir im Februar die Umstellung aller Banken starten“, so Klaus-Peter Bruns. Insgesamt werden in 64 Migrationsserien an 64 Wochenenden rund 350 Banken mit 60.000 Arbeitsplätzen und 15.000 SB-Geräten auf das neue Verfahren migriert. Die ersten neun Serien mit 48 Banken sind bereits erfolgreich abgeschlossen. „Die Migration läuft damit erfreulich rund. Wir befinden uns bei unserer IT-Konsolidierung auf einem guten Weg und werden unsere Zusagen aus der Fusion erfüllen“, fasste Bruns zusammen. Das Ziel: Bis Ende 2019 wird die Migration auf das neue IT-Verfahren agree21Banking inklusive einer gemeinsamen Cloud-Plattform für alle Volksbanken und Raiffeisenbanken abgeschlossen sein. Damit wird auch die grundlegende Basis für die geplanten Einsparpotentiale von rund 125 Mio. Euro pro Jahr ab 2020 gelegt.  „Dies ist ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit der Banken-IT und der genossenschaftlichen FinanzGruppe insgesamt“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Fiducia & GAD auf der Hauptversammlung.

Neuausrichtung der Unternehmensgruppe

Auf einem guten Weg ist die Fiducia & GAD ebenfalls bei der strategischen Ausrichtung der Tochterunternehmen im Hinblick auf eine klare Rollenverteilung im Konzern. Das Ziel: Aufgaben und Services zu bündeln und innerhalb der Unternehmensgruppe zu verteilen. Damit soll eine klare Angebotspalette gegenüber den Kunden geschaffen werden. „Wir bündeln wesentliche Geschäftsfelder, dadurch entstehen wettbewerbsstarke spezialisierte Anbieter für Lösungen und Services – ein wichtiger Beitrag zu mehr Effizienz im Konzern“, so Klaus-Peter Bruns. Mit der Neuausrichtung der Ratiodata GmbH sowie der Peras GmbH hat der IT-Dienstleister bereits die Services rund um die Bankeninfrastruktur zusammengeführt. 

In der Banken-IT den Takt vorgeben 

Mit gebündelten Kräften strebt die Fiducia & GAD vor allem eins an: „Wir wollen den Takt in der Banken-IT vorgeben und mit kreativen, innovativen Lösungen die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten genossenschaftlichen FinanzGruppe stärken“, so der Vorstandsvorsitzende Klaus-Peter Bruns auf der Hauptversammlung. Das gilt für agree21 wie für weitere Lösungen. „Neue Produkte und Services führen wir immer schneller zur Marktreife.“ 

Künstliche Intelligenz im Banking

Die Fiducia & GAD zielt auf Lösungen ab, die vor allem eins sind: zukunftsorientiert. Bei der Entwicklung neuer Anwendungen setzt das Unternehmen deshalb auch auf Markttrends wie Künstliche Intelligenz, Chatbots und digitale Ökosysteme. Aktuelles Beispiel ist eine Studie für den Chatbot "Sarabi" – eines der ersten deutschen Banken-Dialog-Systeme, mit dem der Bankkunde per Text- und Spracheingabe kommunizieren kann. Sarabi kann nicht nur Geld überweisen oder zum nächsten Geldautomaten navigieren. Er kann auch Brötchen beim teilnehmenden Bäcker vor Ort bestellen und direkt online bezahlen. So wird das heute übliche Chatten für neue Szenarien genutzt – und das auf dem Sicherheitsniveau von Bankgeschäften. 

Mit digitaler Nähe punkten

Klaus-Peter Bruns: „Lösungen wie Sarabi sind gut geeignet, um bei den Bankkunden mit digitaler Nähe zu punkten. Wir sprechen hier von digitalen Ökosystemen: Plattformen, auf denen Partner sich vernetzen und Waren tauschen, verleihen, kaufen oder sich gegenseitig finanziell unterstützen – zum Beispiel per Crowdfunding.“ Digitale Ökosysteme transportieren damit die Idee der Genossenschaften und passen ideal zum Geschäftsmodell der Volksbanken und Raiffeisenbanken. 

Für die Umsetzung der beiden Themen Sarabi und digitale Ökosysteme setzt die Fiducia & GAD auf eine neue Strategie. „Wir bringen interne Teams an den Start, die ähnlich wie Startups arbeiten. In kleinen übergreifenden Spezialisten-Teams und mit agilen Methoden entwickeln sie unsere Prototypen bis zur Marktreife weiter“, erklärte Klaus-Peter Bruns.

Frischer Wind durch neue Konzepte

Innovative Entwicklungsmethoden wie diese und neue Konzepte für die Zusammenarbeit bringen frischen Wind in die Arbeit des IT-Dienstleisters. Moderne Innovationszentren an den Standorten in Karlsruhe, Münster und München schaffen das richtige Arbeitsklima, um neue Ideen voranzutreiben. Aktuelle Bürokonzepte, eine technische Infrastruktur auf neuestem Stand und eine entspannte Atmosphäre kommen bei der Arbeitsplatzgestaltung zum Tragen – zum Beispiel bei den Planungen zur Campus-Neugestaltung in Karlsruhe. Damit schafft das Unternehmen ein Arbeitsumfeld, in dem die Mitarbeiter gern und kreativ arbeiten können, um zukunftsorientierte Lösungen für die Kunden der Fiducia & GAD zu entwickeln. Dass sich der IT-Dienstleister dabei auf der Zielgeraden befindet, bescheinigte der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Brinkmann auf der Hauptversammlung: „Das zurückliegende Geschäftsjahr war so etwas wie die Feuertaufe für die Fiducia & GAD. Stand 2015 noch alles unter dem Vorzeichen des Zusammenschlusses, so musste das Unternehmen 2016 beweisen, dass es die Mammutaufgabe der Migration stemmen kann und gleichzeitig als Innovationstreiber auch zielstrebig die Herausforderungen der kommenden Jahre ins Visier nimmt. Dieser Beweis ist nach Auffassung des Aufsichtsrats gelungen.“