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Mittelstand geht es blendend

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 02/2018

Der Mittelstand zeigt sich weiter von seiner besten Seite: Die Geschäftslage der kleinen und mittleren Unternehmen erreichte noch im vergangenem Jahr ein neues Allzeithoch. Auch wenn sich die Geschäftserwartungen, im Frühjahr noch auf einem Drei-Jahres-Hoch, wieder etwas eintrüben, legen die mittelständischen Unternehmen nach wie vor große Zuversicht an den Tag.

 

So wollen die Unternehmen weiter kräftig investieren und zusätzliches Personal einstellen. Das Auslandsengagement entwickelt sich auf hohem Niveau stabil, wobei Europa nach wie vor die wichtigste strategische Zielregion ist. Zunehmend Sorge bereitet allerdings der sich weiter verschärfende Fachkräftemangel. Viele Familienunternehmen drückt der Schuh zudem bei der anstehenden Unternehmensnachfolge. Alles in allem ist der Mittelstand – auch angesichts weiter steigender Eigenkapitalquoten und anhaltend hoher Bilanzqualität – für die Zukunft sehr gut aufgestellt.

Geschäftslage auf Rekordhoch – Erwartungen trüben sich ein

Neun von zehn Mittelständlern schätzen ihre aktuelle Lage mit „sehr gut“ oder „gut“ ein. Allein große Mittelständler mit mehr als 200 Beschäftigten bewerten ihre Geschäftslage gegen den allgemeinen Trend nicht ganz so gut wie zu Beginn des vergangenen Jahres. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate trüben sich unterdessen etwas ein.  Der Saldo aus optimistischen und pessimistischen Erwartungen sinkt zwar merklich, liegt damit aber immer noch höher als vor Jahresfrist. Lediglich im Metall-, Automobil- und Maschinenbau steigen die Erwartungen.

Nachfolgeproblematik  rückt in den Fokus

Bei gut einem Viertel der befragten Mittelständler steht mittel- bis langfristig  eine Unternehmensnachfolge an, besonders viele sind es im Baugewerbe mit vier von zehn Unternehmen. Gerade kleinere Unternehmen sind von der Nachfolgeregelung betroffen, von den Betrieben mit bis zu 50 Beschäftigten immerhin ein Drittel.

Die bundesweit eindeutig favorisierte Nachfolgeregelung ist die Übergabe innerhalb der Familie. Streben diese Lösung in Westdeutschland drei Viertel der Befragten mit anstehender  Nachfolgeregelung an, so sind es im Osten des Landes nur 55 Prozent. Andere Lösungen folgen mit deutlichem Abstand: Ein Management-Buy-out  kann sich bundesweit immerhin jedes zehnte betroffene Unternehmen vorstellen; im Osten des Landes sogar fast doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Gut 9 Prozent bundesweit planen den Verkauf an ein anderes Unternehmen und knapp 8 Prozent favorisieren die Veräußerung an einen externen Manager oder Existenzgründer (Management-Buy-in). Dies sind die wesentlichen Ergebnisse der Studie „Mittelstand im Mittelpunkt“, die Resultate der VR Bilanzanalyse des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und der VR Mittelstandsumfrage der DZ BANK enthält. Die Studie steht unter www.mittelstandsstudie.de kostenlos als Download zur Verfügung.