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Informationstagung für Geschäftsführer von Ländlichen Genossenschaften und Gesellschaften

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 03/2016

Eine große Anzahl von Teilnehmern und ein abwechslungsreiches Programm prägte die diesjährige Informationsveranstaltung für Geschäftsführer von Ländlichen Genossenschaften und Gesellschaften am 10. Februar im Akademiehotel Rastede.

 © GVWE
Prüfungsdienstleiter Stefan Reinke (r.) mit Ralf-Peter Janik (v. l.), Abteilung Marketing-Verbundkoordination-Gründungsberatung, Roland Kampshoff von der Daimler FleetBoard GmbH sowie Ralf Borgmann und Christian Bünnemeyer von dem Unternehmen Paul Schockemöhle Logistics.

Verbandsdirektor Johannes Freundlieb eröffnete die zweitägige Veranstaltung und begrüßte die Teilnehmer, von denen einige erstmals an der Veranstaltung teilnahmen. Traditionell beginnt die Veranstaltung mit einem Überblick über die Verbandsarbeit seitens des Vorstandes. Die Verbandsdirektoren Johannes Freundlieb und Georg Litmathe gingen auf die Schwerpunkte des vergangenen Jahres ein. Hierzu gehörten die Initiativen unseres Verbandes im Bereich der Interessenvertretung der unserem Verband angehörenden Genossenschaften und Gesellschaften sowie die unternommenen Maßnahmen zur stärkeren Wertschätzung der Unternehmensform Genossenschaft.

Über das Thema „Wachstum in der Tierhaltung trotz Stillstand bei den Neubauten“ sprach als erster externer Referent Sebastian Bönsch von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Über die Inhalte dieses sehr interessanten Vortrages erscheint ein separater Bericht.

Darüber, wie ein Meinungsaustausch verschiedener Unternehmen bereits Auswirkungen in Bezug auf das Kartellrecht haben kann, informierte Rechtsanwältin Birgit Buth, Geschäftsführerin des Deutschen Raiffeisenverbandes, sehr anschaulich und mit vielen praktischen Beispielen. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Leitlinien zum kartellrechtskonformen Verhalten und empfahl, diese zu beachten.

Prüfungsdienstleiter Stefan Reinke, der das Programm konzipiert hatte und die Tagung  moderierte, ging auf aktuelle Themen aus der Rechnungslegung und dem Prüfungsbereich ein. Des Weiteren präsentierte er den Geschäftsführern Kennzahlenin Form von Benchmarks.

Mit dem letzten Vortrag des ersten Tages sprachen die Organisatoren das Herz eines jeden auto- und abenteueraffinen Teilnehmers an: Christoph Ranze nahm an der Rallye Allgäu-Orient teil und berichtete von seinen Erlebnissen.

333 Teams fahren ca 7.000 Kilometer vom Allgäu bis nach Jordanien mit Autos, die nicht mehr kosten dürfen  als 1.111,11 Euro. Die Nutzung von Autobahnen und ausgebauten Strecken mit Mautgebühren sowie elektronischer Navigationssysteme sind untersagt. Für eine Übernachtung dürfen nicht mehr als 11,11 Euro bezahlt werden. Jedes Team hat in den verschiedenen Ländern eine Vielzahl von Aufgaben zu erfüllen, die entscheidend für die Gesamtwertung der Rallye sind, wobei es auf die Unterstützung der Einheimischen angewiesen ist. Gewonnen hat schließlich derjenige, der die meisten Punkte gesammelt hat und den Zielort erreicht. Der 1. Sieger erhält ein Kamel, das an eine bedürftige Familie in Jordanien abgegeben wird. Die Autos werden meistbietend am Zielort versteigert und auch diese Einnahmen werden für humanitäre Zwecke gespendet. Daneben haben die einzelnen Teams ihre eigenen Charity-Projekte. In diesem Zusammenhang wurde von Christoph Ranze dargelegt, inwiefern die Rallye auch aus Marketing-Gesichtspunkten interessant sein könnte.

„Wie wird Korn gebrannt?“ Diese Frage beantwortete Inhaberin Andrea Färber von der traditionsreichen Kornbrennerei Hullmann in Oldenburg/Etzhorn. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich die Produktionsstätten anzusehen und sich über die verschiedenen Prozesse der Kornbrennerei zu informieren. Da die Produktion von Korn einem Reinheitsgebot unterliegt, kommt der jahrelangen Reifung des Korns eine besondere Bedeutung zu. Welchen großen Einfluss die Lagerung in verschiedenen Holzfässern auf den Geschmack des Produktes hat, konnten einige Teilnehmer direkt schmecken. Zum Schluss bot die Inhaberin allen Geschäftsführern an, ihre Produkte zu verkosten.

Die ersten zwei Vorträge des zweiten Veranstaltungstages widmeten sich dem Thema Verkehrstelematik, also der Erfassung, Verarbeitung und Darstellung von Daten zu Fahrzeugen, um somit ein Controlling in Bezug auf Optimierungen im Bereich der Fahrzeugaufwendungen und auch die Schulung von Mitarbeitern zu ermöglichen. Da viele Genossenschaften Fuhrparks unterhalten, stießen diese beiden Beiträge auf ein großes Interesse. Innerhalb dieses Fachgebietes referierten Ralf Borgmann und Christian Bünnemeyer von dem Unternehmen Paul Schockemöhle Logistics über „Controlling im Bereich Fahrzeuge und Anreizsysteme für Fahrer“ sowie Roland Kampshoff von der Daimler FleetBoard GmbH. Sein Vortragstitel lautete „Performance Management Fleetboard Telematik, weiter gedacht“.

Welche Leistungen bietet die Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems für all diejenigen in unserer genossenschaftlichen Organisation, die Kunden aus der Landwirtschaft betreuen und beraten? Einen Überblick hierüber vermittelte Ralf-Peter Janik, Verbundkoordinator der Abteilung Marketing- Verbundkoordination- Gründungsberatung und Mitglied im Arbeitskreis Landwirtschaft.

Last but not least diskutierten die Teilnehmer über aktuelle Themen, die sie beschäftigen. Hierzu gehörten maßgeblich die Themen Debitorenmanagement und die Frage, ob es sinnvoll ist, eine Holding oder Unterholding zu gründen, um ein Steuerfreiheit von Dividendenausschüttungen zu erlangen.