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Generalversammlung der Molkerei Ammerland

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 07/2016

Transparente Darstellungen und klar definierte Ziele machten - trotz aktuell schlechter wirtschaftlicher Lage – Hoffnung auf Besserung für die zukünftige wirtschaftliche Situation.

„Wir befinden uns in einer Krise, wie die meisten – und auch ich nicht – sie noch nicht erlebt haben“ mit diesen Worten eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Justus Ackermann die gut besuchte Generalversammlung der Molkerei Ammerland eG am 25. Mai in Spohle.

So stand die aktuelle wirtschaftliche Situation der über 2.000 Mitglieder im Mittelpunkt des diesjährigen Treffens. Geschäftsführer Ralf Hinrichs stellte die Geschäftsergebnisse, die er auf den zuvor stattgefundenen Bezirksversammlungen bereits ausführlich erläutert hatte und wir in der Ausgabe 06/2016 veröffentlicht haben, zusammenfassend dar. Im Anschluss daran trug Verbandsdirektor Johannes Freundlieb das Prüfungsgutachten unseres Verbandes vor. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet.

Wie die derzeitige finanzielle Situation es von den Landwirten auf ihren Höfen abverlangt, prüft auch die Molkerei Ammerland eG, inwieweit Einsparungen im Betrieb vorgenommen werden können. Sei es bei den Energiekosten oder durch noch effizientere Abläufe. Aber, so Hinrichs, „Wir dürfen auch die Weiterentwicklung unseres Unternehmens nicht aus den Augen verlieren!“.

Hierzu gehöre der weitere Ausbau der Bio-Liefergruppe, die Weiterentwicklung des erfolgreich angelaufenen Weidemilchprogramms sowie die Marketingoffensive „Ammerländer“ – national sowie international.

Die Ursachen für die derzeitige Milchkrise sind bekannt. Aber wie geht es weiter? In seinem Ausblick 2016 prognostizierte Hinrichs, dass die europäische Milchanlieferung langsam zurückginge, der Käsepreis und die Preise für Butter ab Juli wieder steigen würden und sich somit der Milchpreis voraussichtlich ab Juli/August wieder langsam erholen werde. Dabei versprach der Geschäftsführer, dass die Molkerei Ammerland eG – insofern keine zusätzlichen unvorhergesehen Ereignisse oder Schwierigkeiten eintreten – die 22 Cent/kg Milch-Grenze nicht unterschreiten werde.

Im weiteren Verlauf seines interessanten Vortrages erläuterte er die verschiedenen sich momentan in der Diskussion befindenden Modelle zur Unterstützung der Milch produzierenden Landwirte. Hinrichs betonte, dass es keine einzelbetriebliche Regelung der Molkerei Ammerland geben wird. “Die Milchkrise ist kein Problem der Molkerei Ammerland, kein Problem der Milcherzeuger in Norddeutschland – sondern ein europäisches Problem. Und dieses kann nur auf europäischer Ebene behoben werden“, zeigte sich Geschäftsführer Ralf Hinrichs, der sich auch im Milchindustrie-Verband engagiert, überzeugt.