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Exkursion der Jungbeiräte nach Bayern

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 03/2017

In diesem Jahr fand die gemeinsame Exkursion der Jungbeiräte der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh im Oldenburger Münsterland eG, der Ferkelerzeugergemeinschaft Ostfriesland eG und der Raiffeisen Viehzentrale eG aus Ganderkesee vom 31. Januar bis zum 2. Februar statt. Die Exkursion führte die Gruppe in den Süden von Deutschland nach Mühldorf am Inn.

 © Rieke Schiller
Die Exkursionsteilnehmer auf dem Milchviehbetrieb

Während der Anreise wurde der erste Stopp im BASF Forschungszentrum in Limburgerhof eingelegt. Zu Beginn der Besichtigung bekamen die Junglandwirte bei einer Präsentation einen Einblick über die zeitgeschichtliche Entwicklung des Forschungszentrums.

Der Grundstein der BASF wurde mit der Erforschung und Produktion von synthetisch hergestellten Düngemitteln gelegt. Mit der Zeit wurde deutlich, dass nicht nur eine optimale Versorgung mit Nährstoffen für ein gutes Wachstum der Pflanzen notwendig ist. Auch die Gesunderhaltung der Pflanzen ist von großer Bedeutung. Somit wurde auch in die Forschung mit Wirkstoffen für den Pflanzenschutz investiert. Neben den Tätigkeiten im Forschungszentrum wurden die globalen Absatzmärkte der BASF dargestellt. Bei der sich anschließenden Führung über das große Betriebsgelände wurden die Labore, die großen Gewächshäuser und die erste Lysimeteranlage zur Analyse von Sickerwasser besichtigt.

Der zweite Tag begann bei dem Zuchtverband für Fleckvieh Obb.-Ost in Mühldorf am Inn. Dort konnten wir zunächst die Versteigerungshallen und die Anlieferung der Kälber für den anstehenden Kälbermarkt besichtigen. Im Anschluss an die Betriebsführung machten wir uns auf den Weg zur ersten Besichtigung eines Milchviehbetriebes. Auf dem Betrieb der Familie Kurzer werden 120 Fleckviehkühe gemolken. Mit der eigenen Nachzucht stehen auf dem Betrieb etwa 270 Tiere. Als weiterer Betriebszweig wird eine Biogasanlage betrieben. Es entwickelte sich schnell ein interessanter Dialog über die unterschiedlichen Produktionsweisen und Rahmenbedingungen der verschiedenen Regionen. Auch die Wahrnehmung der Landwirtschaft in der Bevölkerung rund um den Betrieb wurde thematisiert.

Zum klassischen Weißwurstfrühstück erreichten die Jungbeiräte wieder das Betriebsgelände des Zuchtverbandes, wo sie nach einer kleinen Stärkung bei der Kälberauktion zusehen konnten. Eine sehr interessante Erfahrung für die Junglandwirte, die die Tiere dann zum Teil in den heimischen Betrieben halten. Nach der Auktion konnten die Teilnehmer dann einen Bullenmäster auf seinen Betrieb begleiten. Die Familie Schwinghammer führt einen Betrieb mit 140 Mastplätzen inklusive der eigenen Aufzucht der zugekauften Kälber. Das Futter für die Tiere wird fast ausschließlich auf den eigenen Flächen produziert. Auch hier konnten unterschiedliche Erfahrungen in einer sehr ausgiebigen Diskussion ausgetauscht werden.

Am dritten und letzten Tag besichtigten die Teilnehmer auf dem Weg nach Hause den Biobetrieb der Familie Ritter in Ostheim v. d. Rhön. Der geplante Rundgang durch den Putenstall war auf Grund der aktuell auch dort kursierenden Vogelgrippe leider nicht möglich. Der Betriebsleiter Martin Ritter verdeutlichte den Jungbeiräten die Produktionsweise seines Betriebes während einer sehr interessanten Präsentation. Der Betrieb ist mit der Produktion von Hollunder für Bionade und Quitte für ein Kosmetikprodukt auch in anderen Bereichen sehr breit aufgestellt. Der Betrieb ist ebenfalls Mitglied bei der Dachmarke Rhön GmbH und versucht somit die Vermarktung seiner Produkte zu optimieren.

Die Dachmarke Rhön GmbH war das nächste Reiseziel. Mit der Dachmarke Rhön sollen die im Biosphärenreservat Rhön produzierenden landwirtschaftlichen Betriebe und die daran angeschlossene Gastronomie unterstützt werden. Die Betriebe können sich zertifizieren lassen und erhalten somit das Siegel der Dachmarke Rhön, mit dem zugesichert wird, dass die Produkte aus der Region stammen. Für die Gastronomie werden dabei noch verschiedene Stufen unterteilt, bei denen herausgestellt wird, wie groß der Anteil der Produkte aus der Region ist.

Text: Hendrik Arkenberg, Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh im Oldenburger Münsterland eG