Tradition trifft Moderne

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 03/2017

Die Kreisarbeitsgemeinschaft Oldenburg-Land und Stadt Delmenhorst, zu der auch die Volksbank Oyten eG und die Spar-und Kreditbank eG Hammah gehören, schaut zufrieden zurück auf das Geschäftsjahr 2016: Warum Tradition und Moderne sich nicht ausschließen, was die Banking-App damit zu tun hat, und wie die Vorstände die Zukunft betrachten.

© Volksbank Wildeshauser Geest eG

Die addierte Bilanzsumme der Volksbanken der Kreisarbeitsgemeinschaft stieg über die zwei Milliarden-Grenze. Auch das Kundenkreditvolumen verzeichnete einen Anstieg. Der Zuwachs ist auf vorhandene Bautätigkeiten und die starke Nachfrage im gewerblichen Sektor zurückzuführen, führten die Vorstände der KAG-Banken aus.

Bei den Kundeneinlagen beobachten die Volksbanken vermehrte Rücklagen auf Sichteinlagen: "Das ist in unseren Augen nicht zwingend richtig", sagt dazu Frank Ostertag, Sprecher der KAG und Vorstandsmitglied der Volksbank Wildeshauser Geest eG. Um bei dem aktuell niedrigen Zinsniveau etwas Rendite zu erwirtschaften, empfehle man den Kunden unter anderem Aktienkäufe, um die Geldanlagen zu streuen.

Nach der Tradition die Moderne

Wenn man an Entwicklung denkt, stellt man sich das allgemein so vor: erst das Altbewährte, Traditionelle und danach das Moderne. Hier gehen die Volksbanken neue Wege: Sie verbinden diese Werte zu einer perfekten Symbiose.

Was heißt das genau?

Die ganzheitliche genossenschaftliche Beratung auf Augenhöhe bleibt weiterhin das A & O. Jürgen Kikker, Vorstand der Vereinigten Volksbank eG: "Wir müssen die Filialen zwar auf den Prüfstand stellen, aber eine Veränderung deutet sich derzeit nicht an. Solange der Kunde die Filiale nutzt, hat sie auch eine Existenzberechtigung.“ Was sich jedoch ändert, sei die Nutzung der mobilen Angebote. Mehr als die Hälfte der Kunden nutzen sowohl die Online- als auch die Offline-Vertriebswege, also Online-Banking und Filiale. Der Anteil derjenigen, die nur die Filiale nutzen, schrumpft stetig.

Die Vorstände bewarben auf der Pressekonferenz auch paydirekt und die VR-Banking App. Bezüglich der Zahlungsmethode paydirekt, bei der der Kunde einfach, schnell und sicher online zahlen kann, betonten sie als besonderes Merkmal, dass die Daten bei den Volksbanken bleiben und nicht an den Händler weitergegeben werden. Des Weiteren informierten sie über die neuen Funktionen der VR-Banking App: anstatt Rechnungen abzutippen, kann der Kunde diese nun einfach abfotografieren und dann überweisen (Scan2Bank) oder auch Geld formlos an registrierte Kontakte senden und anfordern.

Als moderne Universalbanken pflegen die Volksbanken einen aktiven Kontakt zu ihren Kunden und Mitgliedern über digitale Medien. Zu diesen gehört neben den im November neu gestalteten Webseiten auch die Kommunikation über soziale Medien: Hier können sich Banken und ihre Kunden, Mitglieder sowie Interessierte auf Augenhöhe begegnen. Neben dem Austausch über aktuelle Ereignisse, Trends und Neuheiten wie zum Beispiel in der VR-Banking App können die Teilnehmer über mehrere Kanäle mit den Banken in Kontakt treten. „Als Genossenschaftsbanken haben wir durch soziale Medien die Chance, unsere Kunden und Mitglieder aktiv an uns teilhaben zu lassen. Wir müssen über dieses Medium kommunizieren, um überhaupt wahrgenommen zu werden“, sagte Wolfgang Etrich, Vorstandsmitglied der Volksbank eG Delmenhorst-Schierbrok, „wer das nicht macht, vergibt Chancen“.

Zahlen - Daten - Fakten

Die Kreisarbeitsgemeinschaft besteht aus der Volksbank Wildeshauser Geest eG, der VR Bank Oldenburg Land West eG, der Volksbank eG Delmenhorst-Schierbrok, der Vereinigte Volksbank eG Ganderkesee-Hude-Bookholzberg-Lemwerder, der Volksbank Oyten eG und der Spar- und Kreditbank eG, Hammah.

Die addierte Bilanzsumme der sechs Volksbanken und Raiffeisenbanken wuchs zum Jahresende 2016 auf über 2062 Mio. Euro (plus 5,77 Prozent). Das Kundenkreditvolumen steigerte sich auf über 1,4 Mio. Euro (plus 7,90 Prozent), das Einlagenvolumen auf über 1,3 Mio. Euro (plus 7,05 Prozent). Dabei wuchsen die Sichteinlagen mit 12,79 Prozent am stärksten.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Von den 499 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind 160 Teilzeitkräfte in den Banken beschäftigt. Das sind über 32 Prozent der Gesamtbeschäftigten. „Flexible Lösungen werden benötigt, um Beruf und Familie optimal miteinander vereinbaren zu können“, so Ostertag. Dazu gehören die Einführung von Gleit- und Teilzeit, als auch ein Angebot von bedarfsorientierten Maßnahmen wie beispielsweise eine familienbewusste Urlaubsregelung.

Reinerträge aus dem VR-GewinnSparen

Die auf der Pressekonferenz vertretenen Genossenschaftsbanken schütteten in 2016 mehr als 172.000 Euro an zahlreiche Vertreter von Vereinen, Verbänden und Institutionen aus den Regionen aus dem VR-GewinnSparen aus. „Auch hier wird ein Beitrag zu regionale Wertschätzung geleistet. Geld, das aus der Region eingesammelt wurde, wird auch zurückgegeben“, so Ostertag weiter.