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Willi Lemke zu Gast bei der Volksbank Niedergrafschaft

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 09/2017

Die Volksbank Niedergrafschaft eG präsentierte in der Generalversammlung vor 400 Mitgliedern eine in allen Geschäftsfeldern erfreuliche Entwicklung.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch die anhaltende Niedrigzinsphase und steigender regulatorischer Anforderungen konnte das Geschäft der Bank weiter ausgebaut werden, berichtete Vorstandsmitglied Berthold Scholte-Meyerink. Die stabile Wirtschaftlichkeit der Volksbank Niedergrafschaft eG setzte sich auch in 2016 fort. Das betreute Kundenvolumen aller Finanzdienstleistungen stieg um knapp 30 Mio. Euro oder 3,7 Prozent auf rund 838 Mio. Euro an. Hierbei entfielen in 2016 rund 463 Mio. Euro auf den Kreditbereich und rund 375 Mio. Euro auf die betreuten Geldanlagen der Kunden. Die Jahresbilanz schließt mit einem Überschuss von über 2 Mio. Euro. Aus dem verbleibenden Bilanzgewinn wird laut Beschluss der Generalversammlung unverändert eine Dividende in Höhe von 6 Prozent ausgeschüttet. "Wir blicken auf ein gutes und erfolgreiches Jahr 2016 zurück und voller Zuversicht in die Zukunft. Die kommenden Jahre mögen zwar geringere Ergebnisse mit sich bringen, werden unseren Fortbestand als eigenständige Bank in der Niedergrafschaft aber nicht gefährden“, versprach Scholte-Meyerink auch im Namen der engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im Anschluss startete Willi Lemke seinen Vortrag mit einem kräftigen „Moin moin“ und erkundigte sich nach der richtigen Anrede der Genossenschaftsmitglieder. „Das Wort Genossen bin ich von anderen Veranstaltungen gewohnt“, sagte der SPD-Politiker, der auch bereits als Senator in der Hansestadt Bremen gewirkt hatte. Die unterhaltende und amüsante Form seines Vortrags machte es Willi Lemke einfach, sein Anliegen an die 400 Zuhörer im Saal Ridder zu bringen. Nach einem kurzen Ausflug in seine „wunderbare Zeit“ als Manager zu den Glanzzeiten Werder Bremens und einer deutlichen Kritik an den finanziellen Auswüchsen in heutiger Zeit, in der die Bayern 240 Mio. Euro für ihren Spielerkader ausgeben und die Werderaner „nur“ 40 Mio. Euro, gab es von Lemke einen leidenschaftlichen Appell für mehr Chancengerechtigkeit für die Kinder dieser Welt.

In der Zeit von 2008 bis Ende 2016 war Willi Lemke „UN-Sonderberater für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung“. In dieser „bewegenden und schönen Zeit“ hat er internationale Erfahrungen gesammelt, aber dabei auch „viel Elend, Verbrechen und Korruption“ gesehen. Ehrenamtliches Engagement und Bildung gehörten für Lemke zu dem Kitt, der eine Gesellschaft zusammenhält. Zur Situation mit Flüchtlingen in Deutschland betonte Willi Lemke: „Wir brauchen junge motivierte Menschen – auch die Geflüchteten –, wenn diese sich integrieren lassen.“ Kriegsflüchtlinge müsse man auf jeden Fall aufnehmen, aber keine Wirtschaftsflüchtlinge, die sich nicht integrieren wollen. Das sage er ausdrücklich auch als Sozialdemokrat. Willi Lemke reicherte seinen Appell für mehr Gerechtigkeit in der Welt an mit Beispielen von seinen zahlreichen Reisen als UN-Berater.