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Sektorkopplung setzt die Energiewende unter Strom

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 10/2017

Energieprofis diskutierten auf der Jahrestagung des Vereins Oldenburger Energiecluster OLEC über den Umbau des Energiesystems.

Dass das Gelingen der Energiewende auch eine Frage des Zusammenspiels der verschiedenen Teile und Sektoren des Energiesystems ist, zeigte sich auf der Jahrestagung 2017 des Oldenburger Energiecluster OLEC Ende August in Oldenburg. Über 90 Experten der Energiebranche erörterten und diskutierten in Vorträgen, Workshops und abschließender Podiumsdiskussion unter dem Motto „Energiewende - Die nächste Dimension“ die Verzahnung der Energiesektoren „Strom“, „Wärme“ und „Mobilität“, die derzeit unter dem Schlagwort „Sektorkopplung“ in aller Munde ist.

Zu der zweitägigen Veranstaltung wurden die Gäste von dem Vorstandsvorsitzenden der OLEC Roland Hentschel, der Geschäftsführerin Dr. Anna Meincke von der Metropolregion Nordwest und Ulrich Benterbusch, Leiter der Abteilung Wärme und Effizienz in Industrie und Haushalten sowie nachhaltiger Mobilität im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie begrüßt.

In seinem Impuls-Vortrag veranschaulichte Ulf Brommelmeier, Projektleiter enera bei der EWE AG, die enorme Bedeutung der Digitalisierung für die Transformation des Energiesystems.

Benterbusch informierte über politische und marktseitige Hintergründe der Sektorkopplung, die auch für kommunale Unternehmen und Wirtschaft eine interessante Entwicklungschance bietet, wie Fabian Schmitz-Grethlein, Bereichsleiter Energiesystem und Energieerzeugung, Verband kommunaler Unternehmen, veranschaulichte. Eine neue und in Zukunft möglicherweise wegweisende Technologie für das Energiesystem stellte Stefan Wunderlich vom Department für Informatik der Uni Oldenburg vor: Blockchain – die verschlüsselte Transaktionsoption mit höchster Sicherheit kann für den Energiemarkt der Zukunft bahnbrechend sein.

Anschließend wurden die Erkenntnisse in drei parallelen Workshops und abschließender Diskussion zu den Bereichen „Elektromobilität und Speicher“, „Neue Geschäftsmodelle und Digitalisierung der Sektorkopplung“ sowie „Konzepte in bestehenden Quartieren“ vertieft. Dabei stellte Bastian-Hoffmann, Ingenieur bei der IngenieurNetzwerk Energie eG, die nachhaltige genossenschaftliche Gestaltung von Energie-Eigenerzeugungs- und -verteilanlagen in Neubauten - sowohl in Wohn- als auch in Gewerbegebieten - vor.

Als Ergebnis der Diskussionen forderten die Tagungsteilnehmer von der Politik klare Rahmenbedingungen und Förderprojekte. Die Teilnehmer waren sich unter anderem in dem Punkt einig, dass die EEG-Umlage als Hemmnis für die Sektorkopplung abgeschafft werden sollte.