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Böseler Euro-Musiktage gefeiert

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 11/2017

Mitte September wurden die Böseler EURO-Musiktage gefeiert. Hunderte Musiker und mehrere tausend Zuschauer machten den Ort zum Mekka der Musik.

 © Volksbank Bösel eG
Die Mitarbeiterinnen der Volksbank Bösel eG stimmen sich mit den Kindern auf die Veranstaltung Trommelzauber ein.

Mitte September wurden die Böseler EURO-Musiktage gefeiert. Hunderte Musiker und mehrere tausend Zuschauer machten den Ort zum Mekka der Musik.

Nicht nur gemeinsam musizieren, sondern auch voneinander zu lernen, Berührungsängste abzubauen und Toleranz, Respekt sowie Integration zu leben. Diese Attribute standen in diesem Jahr - nicht zuletzt aufgrund vergangener und aktueller Anschläge - ganz vorne.

„Musik verbindet und überwindet“

Neben dem Wettstreit der Musik-, Majoretten- und Showgruppen fand der Besucher eine bunte Mischung für Alt und Jung, Groß und Klein. Der große internationale Festumzug mit mehr als 30 Gruppen aus 7 Nationen war das Highlight des Sonntags und seit Jahren ein großer Zuschauermagnet. Mit diesen Worten beschrieb der Bürgermeister der Gemeinde Bösel Hermann Block das Fest, welches den Ort über den Landkreis und die Region hinaus bekannt gemacht hat.

„Willkommen Dänemark“

In diesem Jahr hieß es „Willkommen Dänemark“. Bei ausgelassener Stimmung und natürlich mit viel Musik eröffnete der Schirmherr der Veranstaltung, Landrat Johann Wimberg die 55. Euro-Musiktage. Und es sind bewegende Momente, die dieses Fest zu etwas so besonderem machen: Wehmut kam auf, als Vibeke Helsinghoff, die frühere Leiterin der legendären „Haderslev Pigegarde“, die erstmals 1969 und danach 18 Jahre lang bis zur Auflösung der Gruppe 1987 bei den Euro-Musiktagen dabei war, den Euro-Gedanken aus den Anfängen wieder aufleben ließ. Die Mädchen, ein „übereinstimmender Dreiklang von Disziplin, Harmonie und Schönheit“, wie es in der Euro-Chronik heißt, waren damals alle in Petersdorf (Ortsteil von Bösel) in Privatquartieren untergebracht. Sie waren bei den damaligen Böseler Jungs so beliebt, dass einige von ihnen nach dem Fest eine sechsstündige PKW-Fahrt auf sich nahmen, um die Mädels beim Übungsabend in Dänemark wieder zu sehen. Nicht immer zum Gefallen der dänischen Freunde, aber eine schöne Erinnerung und Geschichte.

Buntes Rahmenprogramm

Bei Schlag das Euro-Team haben die beiden Kommentatoren Tom Bartels (ARD) und Hartwig Thöne (Sport 1) beeindruckend durch das Programm geführt. Die Technik, die Spiele und das gesamte drum herum waren professionell organisiert. 1.000 EUR galt es nach einem spannenden Spieleabend mit Holzsägen, „Headis“ bei dem Tischtennis per Kopf gespielt wurde, beim Erkennen von Filmszenen und nicht zuletzt beim bekannten Klassiker „Blamieren oder kassieren“, zu gewinnen. Im Rahmenprogramm sorgten Joel David Guzmann (Teilnehmer von „The voice of Germany) und die schon seit Jahren bekannte Band BOB.

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken konnten auch in diesem Jahr das Fest durch die finanzielle Unterstützung von Trommelspaß und dem Fest der kleinen Europäer bereichern. Man weiß nicht, wer beim „Trommelzauber“ im Euro-Festzelt mehr Spaß hatte, als Gazellen, Elefanten und Giraffen zu mitreißender Musik und Trommelrhythmen tanzten: die Kinder oder die Erwachsenen. „Trommelzauber“ schaffte es in kürzester Zeit, Kinder und Erwachsene zusammen zum Trommeln, Singen und Tanzen zu bringen. Der Trommelzauber begann zu wirken, sobald die Instrumente in der Hand lagen. Mit einer bunten Mischung aus einfachen Rhythmen, lustigen afrikanischen Tänzen und mitreißenden Liedern vermittelte das Mitmachkonzert am Samstag Lebensfreude pur. Gute Laune und strahlende Gesichter dank Ababacar Coly, kurz Baba, ein charismatischer Senegalese, der ebenfalls sichtbar Spaß hatte. Und Baba gelang es, das anfängliche wilde Getrommel in rhythmische Kanäle zu leiten. Seine Begeisterung war ansteckend und ein nachhaltiges musikalisches Erlebnis.

Die Highlights des Sonntags sind in jedem Jahr der internationale Musikwettstreit und der große internationale Festumzug durch den Ort. Fantasy und Science fiction, Freiheit und Fairness setzten bei den Euro-Musiktagen in Bösel verblüffende und völkerverbindende Akzente. Optisch nicht gerade vertrauenserweckend aber freundlich unterwegs marschierten Star-Wars-Stormtrooper beim großen Festumzug mit, grüßten in die Menge und klatschten mit begeisterten Kindern gerne ab. Kinder verwiesen auch zum Auftakt mit einem großen Transparent auf Toleranz und Respekt, mit dem der Euro Bösel in Zeiten von Terror und Rassismus eine klare Botschaft senden wollte, wie Moderator Tobias Lübben durchs Mikro mitteilte. Ob auf Balkonen oder mit der Gartengarnitur in der Garageneinfahrt: Überall standen und saßen tausende von Euro-Anhängern und freuten sich über einen unterhaltsamen Nachmittag. Gute Laune versprühten erwartungsgemäß auch „n Moal Wat Aans“ aus den Niederlanden, die die Gäste auf der mobilen Tribüne der Gemeinde erfolgreich zur La-Ola-Welle aufforderten. Tanz- und Musikgruppen positionierten sich nur wenige Meter zuvor vor den Wertungsrichtern und präsentierten ihre Choreografien samt musikalischem Können. Der Wettstreit um den Böseler „Euro-Cup“ begann schon am Morgen. In diesem Jahr konnte das Sinfonische Blasorchester aus Wehdel den Sieg für sich verbuchen. Die Musiker aus dem 2200-Einwohner-Dorf nahe Bremerhaven sicherten sich auch das mit 3.000 EURO dotierte Preisgeld.

Jetzt heißt es wieder nach dem Fest ist vor dem Fest. Der Ort bereitet sich auf die 56. Euro-Musiktage vom 6.-9. September 2018 vor.

Text und Fotos: Volksbank Bösel eG