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Landwirtschaftsforum mit brandaktuellen Themen

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 04/2018

Experten der Landwirtschaftskammer und der R+V Versicherung gaben Tipps und wagten Ausblick in die Zukunft.

 © Volksbank Osnabrücker Nordland eG
Reinhard Lewandowski (v.l.), Vorstandsmitglied der Volksbank Osnabrücker Nordland eG; Ralf Stolte, Vorstandsmitglied der VR-Bank eG im Altkreis Bersenbrück; Dr. Albert Hortmann-Scholten und Stefan Müller, Landwirtschaftskammer Niedersachsen; André Schulte, Bezirksleiter der R+V Versicherung, sowie Herbert Niemann, Vorstandsmitglied der Volksbank Osnabrücker Nordland eG

Die Volksbank Osnabrücker Nordland eG und die VR-Bank im Altkreis Bersenbrück eG informierten ihre landwirtschaftlichen Kunden mit Gastbeiträgen von Dr. Albert Hortmann-Scholten und Stefan Müller, beide von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, sowie André Schulte von der R+V Versicherung über die Entwicklung der Agrarmärkte, die Notwendigkeit der Vorsorgevollmacht sowie Informationen zur Absicherung der landwirtschaftlichen Familien im Rentenalter.

Herbert Niemann, Vorstandsmitglied der Volksbank Osnabrücker Nordland eG, begrüßte die Anwesenden auch im Namen der VR-Bank im Altkreis Bersenbrück eG. Er wies darauf hin, dass diese Veranstaltung auch in Abstimmung mit der Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Osnabrücker Land durchgeführt wurde. Es waren auch viele Agrarberater der angeschlossenen Genossenschaftsbanken vor Ort um Informationen für eine Agrarberatung auf Augenhöhe zu erhalten. Niemann zeigte sich erfreut von der sehr positiven Resonanz der Veranstaltung und versprach, diese in Zukunft zu wiederholen.

Dr. Albert Hortmann-Scholten stieg in die Expertenrunde ein und gab den anwesenden Landwirten einen Überblick über die Agrarmärkte. Dabei betrachtete er Preis- und Marktentwicklungen bei Eiern und Geflügel-, Schweine- und Rind- sowie Kalbfleisch. Auch der Blick auf Zuchtsauenhaltung, Methoden der Ferkelkastration und dem Milchmarkt kam nicht zu kurz. Hortmann-Scholten verdeutlichte auch die üblichen Preiszyklen, die auf einem globalisierten Markt nicht mehr nur von Deutschen Landwirten beeinflusst werden. Nach seiner Einschätzung wird die Schweinefleischnachfrage auf dem Weltmarkt steigen.

Stefan Müller referierte über die Notwendigkeit, sich rechtzeitig um Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen zu kümmern. Wer sicherstellen will, dass im Falle eines Falles die notwendigen Entscheidungen in seinem Sinne getroffen werden, sollte sich dieser Themen annehmen. Jeder volljährige Bundesbürger sollte seine Wünsche regeln. Hat er das nicht gemacht, wird die Justiz eingeschaltet und die entscheidet nicht immer im Sinne des Betroffenen. Der Faktor Zeit bekommt dadurch auch eine ganz besondere Bedeutung.

Als Schlussredner veranschaulichte André Schulte die Besonderheiten der Vorsorge für Landwirte. Dabei ging er nicht nur auf die Versorgungssituation im Rentenalter ein, sondern auch auf die weiteren Lebensrisiken, die nicht unterschätzt werden sollten. Er arbeitete mit den Zuhörern die Fragen nach dem Fortbestand des Betriebes und der finanziellen Absicherung der Familie durch, falls der Hauptversorger nicht mehr in der Lage ist, die Arbeit zu verrichten. Neben den gesetzlichen Absicherungen zeigte er Lösungsvorschläge auf, wobei er deutlich machte, dass es für eine Absicherung kein Patentrezept gibt, sondern jeder Hof und jede Familie ihren individuellen Weg ausarbeiten sollte – unterstützt durch eine fachliche Beratung.

Zum Schluss dankte Niemann den engagierten Referenten und lud alle Beteiligten zu einem anschließenden Mittagessen ein.