Schülergenossenschaft „Triple Treat“: Von den Großen lernen
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 04/2018
Schülergenossenschaft der BBS Papenburg zu Besuch in der Papenburger Gartenbauzentrale

Lernen kann man nicht nur in der Schule. Diese Erfahrungen konnten Schülerinnen und Schüler aus der Berufsfachschulklasse Wirtschaft mit Schwerpunkt Handel der BBS Papenburg selber sammeln. Sie waren der Einladung des Geschäftsführers der Gartenbauzentrale, Dirk Matuszewski, gefolgt und durften die außerordentliche Mitgliederversammlung ihrer nachhaltigen Schülergenossenschaft „Triple Treat“ in den Räumen der Gartenbauzentrale in Papenburg durchführen.
Die Papenburger Gartenbauzentrale und die Volksbank Papenburg dienen den Schülerinnen und Schüler als so genannte „Patengenossenschaft“. Sie stehen den Mitarbeitern der nachhaltigen Schülergenossenschaft mit Rat und Tat zur Seite. „Außerordentlich ist die Mitgliederversammlung, weil wir einen neuen Vorstand und Aufsichtsrat benötigen“, so Markus Kaulbach, der mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern, die Mitgliederversammlung vorbereitet und durchgeführt hat. Auf der Versammlung stellten die Schülerinnen und Schüler ihre bisherige Arbeit der Schülerunternehmen dar und präsentierten den Jahresabschluss des Unternehmens. „Die Schülergenossenschaft hätte sicherlich bessere Ergebnisse erzielen können, aber schließlich müssen wir ja noch lernen“, fasste Julia Seitz, Mitglied im neugewählten Vorstand der Schülergenossenschaft das abgelaufene Jahr zusammen.
Die nachhaltige Schülergenossenschaft „Triple Treat“ hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Geschäftsbetrieb unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten ihre drei Schülerunternehmen an den Berufsbildenden Schulen Papenburg, Technik und Wirtschaft, zu führen. Die Schülerfirma wurde vor über 10 Jahren im Rahmen eines so genannten Wirtschaft-Life-Projektes an der BBS Papenburg gegründet und firmiert seit sieben Jahren als nachhaltige Schülergenossenschaft. „In dem Projekt übernehmen die Schülerinnen und Schüler die Rolle von Unternehmern“ erläutert der betreuende Lehrer Anno Immenga. Das gemeinsame Arbeiten eröffnet den Lernenden Einblicke in konkrete wirtschaftliche Zusammenhänge und verlangt Innovation und Eigeninitiative, so Immenga weiter. Bernd Reiners, Aufsichtsratsmitglied und Lehrer der Klasse ergänzt, dass eine solche Form des Lernens „unternehmerisches Denken und Handeln anregt und Orientierung für das spätere Berufsleben bringt“. In verschiedenen Firmen vermarkten die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulklasse seitdem fair gehandelte Produkte in einem „Eine-Welt-Kiosk“ und bieten verschiedene Textildruckprodukte an. Das dritte Schülerunternehmen organisiert verschiedene Veranstaltungen in Form einer Eventagentur. Die Arbeit in der nachhaltigen Schülergenossenschaft stellt berufliche und gesellschaftliche Bezüge her und bereitet die Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft vor, sind sich die betreuenden Lehrer Bernd Reiners und Anno Immenga sicher.
Gastgeber Dirk Matuszewski von der Gartenbauzentrale betonte am Ende der Sitzung die Gemeinsamkeiten zwischen der Gartenbauzentrale und der nachhaltigen Schülergenossenschaft. „Es gibt immer verschiedene Ideen seine Ziele zu erreichen und manchmal ist es schwierig alle Mitglieder des Vorstandes unter einen Hut zu bringen, denn schließlich arbeitet jede Genossenschaft basisdemokratisch“, erläutert Matuszewski die Herausforderungen und die Möglichkeiten einer Genossenschaft.