Unternehmerabend mit Minister Dr. Bernd Althusmann
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 06/2018
Hümmlinger Volksbank eG feiert 125-jähriges Bestehen

Den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten der Hümmlinger Volksbank eG bildete ein Unternehmerabend im KRONE TrailerForum mit weit über 200 Firmenkunden und ranghohen Politikern, wie Dr. Bernd Althusmann, dem niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung.
Vorab fand im kleinen Rahmen eine Begrüßung für den Minister Dr. Bernd Althusmann und den Landrat des Landkreises Emsland, Reinhard Winter, in der Hümmlinger Volksbank eG statt. Dort stellte der Werlter Stadtdirektor Ludger Kewe die Entwicklung in den letzten Jahren und in den nächsten Jahren vor. Insbesondere die Erweiterung des Industriegebietes, einhergehend mit der neuen Umgehungsstraße, die Maßnahmen der Dorferneuerung sowie die Möglichkeiten durch eine Aufnahme in das Städtebauprogramm waren hier die Hauptthemen. Aber auch die Verkehrswege auf dem Hümmling und dem Landkreis Emsland wurden angesprochen.
„Alles was in der Vergangenheit getan wurde und alles was wir noch erreichen können, hat zum Ziel, das Leben für die Menschen besser zu machen und dafür brauchen wir starke und erfolgreiche Unternehmen.“, so Günther Scheffczyk, Vorstand der Hümmlinger Volksbank eG.
Welche Rolle die Bank dabei spielt, hat die Hümmlinger Volksbank eG in einem aussagekräftigen Film zusammengefasst, den sie auf der Veranstaltung im KRONE TrailerForum präsentierte und der auf der Internetseite der Hümmlinger Volksbank eG platziert wurde.
Wirtschaftsminister Althusmann macht sich für E 233 stark
Der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Dr. Bernd Althusmann (CDU), setzt sich für eine stärkere Digitalisierung im Land ein. Das teilte er als Gastredner auf dem Unternehmerabend in Werlte mit.
In allen Bereichen Niedersachsens, auch in ländlichen Regionen wie dem Emsland, wolle er den Breitbandausbau, das Mobilfunknetz oder auch die Konnektivität von Fahrzeugen verbessern, sagte Althusmann. Aus diesem Grund werde das Land Niedersachsen bis zum Jahr 2025 eine Milliarde Euro in die Digitalisierung investieren. Hierfür werde ein Sondervermögen angelegt. Derzeit liege man bei der Internetgeschwindigkeit im Gigabit-Bereich bei einer Versorgung im Land von drei Prozent, so Althusmann.
Eine weitere Herausforderung sei für ihn neben der digitalen Infrastruktur auch der Straßenbau. Der Ausbau der Europastraße 233 sei ein wichtiges Vorhaben. „Wir brauchen die E 233“, so der Minister, der sich zudem stark für den Abbau der Bürokratie für den Mittelstand machte. Beim Thema Fachkräftemangel forderte Althusmann eine Verbesserung der Berufsorientierung in allen Schulen, „auch in den Gymnasien“. Auch über ein Fachkräftezuwanderungsgesetz könnte den derzeit 74.000 offenen Stellen im Land entgegengewirkt werden.
Als gutes Beispiel und „Blaupause für das Land“ bezeichnete Althusmann die wirtschaftliche Entwicklung des Emslandes. „Die Unternehmer investieren, die Verwaltungen agieren unternehmerfreundlich, und die Politik zieht an einem Strang“, so der Wirtschaftsminister. Doch auch bei den guten wirtschaftlichen Aussichten warnte Althusmann davor, sich nicht zurückzulehnen. Das niedrige Zinsniveau sei „nicht für immer festgeschrieben“.
Beim Thema E 233 stieß der Minister in Werlte offene Türen auf. Bei einem kurzen Treffen vor dem Festakt hatte bereits Werltes Stadtdirektor Ludger Kewe auf die Bedeutung der Straße hingewiesen. Zusätzlich zum Ausbau der Europastraße sei aber eine Anbindung an diese von Nöten – womöglich über eine neue Bundesstraße, so Kewe. Der Stadtdirektor begründete die Anbindung an die überregionale Trasse mit der starken Entwicklung der jungen Stadt. Seit 1990 sei die Bevölkerung um mehr als 50 Prozent gewachsen, die Beschäftigungszahlen sogar um mehr als 100 Prozent, so Kewe. Das mehr als 300 Hektar große Industriegebiet werde derzeit um weitere 70 Hektar vergrößert.
Kooperationen zwischen Bank und Kommune
Ebenfalls verdeutlichten Kewe und die Vorstandsmitglieder der Bank, Günther Scheffczyk und Edwin König, die Zusammenarbeit der Kommune mit der Hümmlinger Volksbank eG, etwa beim Bau eines Gesundheitszentrums, in welches ein in städtischer Trägerschaft geführtes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) einziehen werde.
Auch Landrat Reinhard Winter betonte die Wichtigkeit des vierspurigen Ausbaus der E 233. Das Planfeststellungsverfahren für den ersten Abschnitt von der A 31 bis zur B 70 in Meppen soll noch vor den Sommerferien eingeleitet werden. Die Kosten für die größte Infrastrukturmaßnahme bezifferte er mit 760 Millionen Euro. Nur so könnten sich die Unternehmen im Emsland, zu denen er viele branchenspezifische Marktführer zählte, entwickeln. Grundlage jeder Entwicklung sei die Bereitstellung der Infrastruktur wie der Bau der E 233. So bat er die Politik, die Unternehmen hierzulande weiter zu begleiten und zu unterstützen.
Textquelle: Ems-Zeitung, Mirco Moormann
Hintergrund: 125 Jahre Hümmlinger Volksbank eG
Die Hümmlinger Volksbank eG wurde im Juli 1893 gegründet und blickt nun auf eine 125- jährige Erfolgsgeschichte zurück. Was damals als Selbsthilfeverein zu verstehen war, in dem ein wirksames Mittel zu gesunder wirtschaftlicher Entwicklung und zur Lösung sozialer Probleme lag, ist heute zu einem erfolgreichen Wirtschaftsunternehmen gewachsen. Die damaligen Prinzipien der Selbsthilfe, der Selbstverwaltung und der Selbstverantwortung gelten jedoch bis zum heutigen Tag und zeigen sich in der täglichen Arbeit sowie in vielen Projekten für die Region und die Menschen, die diesen Erfolg erst möglich machten.
Die Menschen nehmen „ihre Volksbank“ als die Bank vor Ort wahr, die ihren Sitz in der Samtgemeinde Werlte hat. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen genau wie die Kunden aus der Region. Dieses gegenseitige Vertrauen war das Erfolgsrezept seit Gründung der Bank und zeigte sich insbesondere nochmal in und nach der Wirtschaftskrise in 2008.
Die Entwicklung der Bilanzsumme auf über 287,8 Millionen Euro spiegelt auch die enorme Weiterentwicklung dieser Region wider. Als Finanzpartner der Menschen, der Unternehmen und der Landwirtschaft hat die Hümmlinger Volksbank eG entscheidend daran mitgewirkt.
Das große Vertrauen in „die Bank vor Ort“ zeigt sich auch in der Entwicklung der Mitglieder und der Kunden.
Jahr |
Mitglieder |
Kunden |
1968 |
774 |
1.080 |
1993 |
1.752 |
5.762 |
2008 |
3.597 |
10.547 |
2018 |
3.958 |
11.050 |
„Genossenschaften sind immer das, was menschliche Einsicht, geistige Kraft und persönlicher Mut aus ihnen machen“, verkündete Friedrich-Wilhelm Raiffeisen vor 150 Jahren. Der Weg, den die Genossenschaften mit ihren Mitgliedern gemeinsam gehen, ist der Weg der Selbsthilfe, des Emporkommens durch eigene Tüchtigkeit. Genossenschaften bieten Möglichkeiten für die gemeinsame Erreichung von Zielen und zur Selbstbestimmung in einer zunehmend fremdbestimmten Welt. Unter diesem Motto standen auch der Bau einer Seniorensiedlung, eines Polizeigebäudes sowie ganz aktuell eines Gesundheitszentrums neben der Bank. Aber auch der Bau eines Windparks mit einem Rekordvolumen für die Region von ca. 150 Millionen Euro erfüllt die genossenschaftliche Idee eindrucksvoll.
Das überragende Ereignis in der 125-jährigen Geschichte war die Fusion der Volksbank Werlte eG mit der Raiffeisenbank Vrees-Rastdorf eG im Jahr 1996 zur heutigen Hümmlinger Volksbank eG. Dass die Volksbank sich allen Mitgliedsgemeinden in ihrem Geschäftsgebiet verbunden fühlt, belegt die Gründungen der Bürgerstiftungen in Werlte, Vrees und Rastdorf im Jahr 2012.
Insgesamt 500.000 Euro hat die Volksbank aus ihrem Kapital in die Stiftungen eingebracht, so dass jedes Jahr ein ansehnlicher Betrag an die hiesigen Vereine und sonstigen Institutionen ausgeschüttet werden. Hinzu kommen noch fünfstellige Mittel aus den Zweckerträgen der Gewinnspargemeinschaft.