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Volksbank Süd-Emsland mit dem Geschäftsjahr 2017 zufrieden

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 07/2018

"Was dem einen nicht möglich ist, das vermögen viele." Dieser Leitsatz des Genossenschafts-begründers Friedrich-Wilhelm Raiffeisen hat nach wie vor Gültigkeit. "Die genossenschaftliche FinanzGruppe ist voll in der Zeit", betonte Vorstandsmitglied Heinz Feismann anlässlich der Ge-neralversammlung der Volksbank Süd-Emsland eG.

 © Volksbank Süd-Emsland eG
Prof. Julian Nida-Rümelin (M.) wurde auf der Generalversammlung der Volksbank Süd-Emsland eG herzlich begrüßt von den Vorstandsmitgliedern Reimund Kempkes (v. l.), Bernhard Haller-mann und Heinz Feismann (2. v. r.) sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Pohl (r.).

Das gelte auch für das südliche Emsland, denn immerhin schenkten 15.835 Mitglieder der Volksbank Süd-Emsland eG ihr Vertrauen. Im Geschäftsjahr 2017 konnten 423 Kunden als neue Mitglieder gewonnen werden. "Wir fühlen uns den Mitgliedern und den Menschen in der Region verbunden", betonte Freismann und wies beispielhaft auf die Förderung des Ehrenamtes in Vereinen, Verbänden und Organisationen im Geschäftsgebiet hin. Im Geschäftsjahr 2017 seien 60 Anträge auf finanzielle Unterstützung positiv beschieden worden.

Feismann wies auf die aktuelle wirtschaftliche Situation der weltweiten Märkte und die Auswirkungen der Finanzmärkte hin. Kritisch beleuchtete er die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und insbesondere den Strafzins in Höhe von 0,40 Prozent auf Einlagen von Banken. "Verlierer sind in erster Linie Sparer und Altersversorger sowie Banken, Versicherungen und Investmentgesellschaften." "Trotz der weltweit schwierigen Rahmenbedingungen haben wir ein noch gutes Ergebnis erzielt", so sein Fazit für das Geschäftsjahr 2017.

Das umfangreiche Zahlenwerk stellte Vorstandsmitglied Bernhard Hallermann vor. Die Bilanzsumme bezifferte er mit 760 Millionen Euro. Das sei im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 40 Millionen Euro. Das Kreditgeschäft konnte auf 637 Millionen Euro gesteigert werden (Vorjahr 610 Millionen Euro). Auch die Entwicklung der Kundeneinlagen ist von 531 auf 561 Millionen Euro positiv. An die Mitglieder könne eine Dividende in Höhe von 6 Prozent ausgeschüttet werden. Zusammenfassend stellte Hallermann fest, dass die Geschäftsentwicklung gut gewesen sei. Die Ertragslage sei leicht rückläufig, sei aber dennoch als gut zu bezeichnen.

In seinem Vortrag setzte sich der Festredner mit dem Thema "Der Akademisierungswahn" auseinander. Dabei warnte er vor einer zunehmenden Akademikerausbildung in Deutschland. In mehreren Ländern Europas sei die Quote noch deutlich höher. In dem Zusammenhang wies Nida-Rümelin auf Untersuchungen hin, die besagen, dass Länder mit niedriger Akademisierungsquote eine vergleichsweise niedrigere Jugendarbeitslosigkeit haben.

"Unsere berufliche Bildung im dualen System (Betrieb und Berufsschule) findet weltweit große Anerkennung und Nachahmer", betonte der Hochschullehrer. Es handele sich um ein Kleinod, das gefährdet werde, wenn nur noch eine Minderheit in die berufliche Bildung einsteige.

In dem Zusammenhang erklärte Nida-Rümelin, dass die Robustheit des verarbeitenden Gewerbes die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg sei - auch in schlechten Zeiten: "Kleine und mittelständische Unternehmen haben eine Spitzenstellung; exzellente Facharbeiter sind die Stützen und unabdingbar." Prognosen besagten, dass es bis zum Jahr 2030 eine dramatische Schrumpfung bei den beruflich Qualifizierten gebe, aber nicht bei den Akademikern. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze werde weiter stark ansteigen, ebenso die Zahl der Studienanfänger. Hier sei allerdings eine Stagnation festzustellen. Ein Grund sehe er darin, dass viele Akademiker keinen Arbeitsplatz finden. Als Beispiel führte Nida-Rümelin die Juristen an: etwa ein Drittel der Juraabsolventen bekomme keine Stelle. Ausdrücklich warb der Redner für eine fairere Entlohnung im öffentlichen Dienst. Das gelte beispielhaft für Erzieherinnen sowie für Kranken- und Altenpfleger. Sie uns auch viele andere Würden wichtige Aufgaben in der Gesellschaft übernehmen, die eine ordentliche Bezahlung verdienten.