„Klug investieren - Marktposition ausbauen“
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 08/2018
Unter dem Motto „Klug investieren – Marktposition ausbauen“ stand die diesjährige Bankwirt-schaftliche Tagung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) - das alljährliche Spitzentreffen unserer genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Neben dem Bundesfinanzminister Olaf Scholz, dessen Antrittsbesuch bei den deutschen Genossenschaftsbanken im Vorfeld mit Spannung erwartet wurde, hatte der BVR auch Nick Jue, Vorstandesvorsitzender der ING-DiBa, sowie den EU-Kommissar Günther Oettinger, Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und Reinhard H. Schmidt, Goethe-Universität Frankfurt, eingeladen. Entsprechend groß war das Interesse der Teilnehmer. Knapp 900 Bankvorstände fanden den Weg ins Maritim Hotel Berlin.
Mit Blick auf die politischen Pläne einer gemeinsamen europäischen Einlagensicherung sagte der Bundesfinanzminister: "Die Funktionsfähigkeit der Institutssicherungssysteme bleibt für die Bundesregierung ein wichtiger Aspekt. Die Voraussetzungen für EDIS sind heute nicht gegeben, vielmehr ist ein weiterer Risikoabbau in der Eurozone notwendig.“
In ihrer Eröffnungsrede hatte BVR-Präsidentin Marija Kolak gemahnt, dass aus Verantwortung für ein erfolgreiches Europa jedwede Pläne für eine länderübergreifende Verteilung von Schulden oder Risiken verfehlter nationaler Wirtschaftspolitik abzulehnen sind. Hinsichtlich einer gemeinsamen europäischen Einlagensicherung sagte Kolak: "Wir haben unsere Institutssicherung zu Gunsten unserer Privat- und Firmenkunden aufgebaut. Sie dient der Sicherung der Einlagen und des Schutzes des Vertrauens unserer Kunden. Sie ist damit unsere Geschäftsgrundlage."
Genossenschaftsbanken starten Digitalisierungsoffensive
Auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am 22. Juni in Berlin hat die genossenschaftliche FinanzGruppe mit einer sehr großen Mehrheit von 93,5 Prozent den Startschuss für weitere Investitionen in ihre Informationstechnologie gegeben.
Die Genossenschaftsbanken wollen damit ihr Omnikanalmodell weiterentwickeln und für ihre Mitglieder und Kunden alle Zugangswege – von der Filiale über das Servicecenter bis zum Smartphone – stärker integriert anbieten.
Auf der Basis einer neuen Omnikanal-Vertriebsplattform, die einer modular aufgebauten IT-Architektur folgt, werden Lösungen entwickelt, die es den Mitgliedern und Kunden ermöglichen, den von ihnen präferierten Kanal noch flexibler selbst zu wählen und jederzeit wechseln zu können. Services, genossenschaftliche Beratung und Produktabschluss sollen auf allen Kanälen medienbruchfrei angeboten werden. Durch die Nutzung von Schnittstellen (APIs) können bestehende Lösungen künftig einfacher angebunden und Innovationen im digitalen Banking schneller realisiert werden. Der umfassende Ausbau des digitalen Bankings ergänzt die Präsenz der Genossenschaftsbanken vor Ort.
Marija Kolak, Präsidentin des BVR, erklärte nach der Mitgliederversammlung: "Wir haben heute eine wichtige Investitionsentscheidung für den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit unserer erfolgreichen genossenschaftlichen FinanzGruppe getroffen, die den Privat- und Firmenkunden der Genossenschaftsbanken einen echten Mehrwert bieten wird."
Die zusätzlichen Investitionen werden beim genossenschaftlichen IT-Dienstleister Fiducia & GAD IT erfolgen und weisen ein Volumen von circa 500 Millionen Euro auf. Begleitet werden sie von entsprechenden Investitionen der DZ BANK Gruppe. Kolak: "Unser Ziel ist es, die selbstständige Genossenschaftsbank vor Ort als Finanzplattform für ihre Mitglieder und Kunden auch im Zeitalter der Digitalisierung fest zu verankern."