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Vielfalt der Genossenschaften unmittelbar erlebt

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 11/2018

Ein besonderes Wochenende haben rund 90 junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Genossenschaften aus ganz Deutschland in Berlin verlebt: Sie trafen Ende September Spitzenvertreter aus Politik und der Genossenschaftswelt. Die Zukunft von Raiffeisens Ideen stand im Mittelpunkt der Gespräche. Außerdem knüpfte der Nachwuchs untereinander Kontakte

 © Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V.
Ein interessantes Wochenende richtete die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Gesellschaft für junge Genossenschaftler in Berlin aus.

Die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben am Wochenende neue Perspektiven aus der Welt kooperativ geführter Unternehmen gewonnen. Beim ersten Raiffeisen-Camp kamen sie in Berlin mit Führungskräften aus Politik, Verbänden und Genossenschaften zusammen.

Der Nachwuchs zeigte sich vor allem davon begeistert, wie unterschiedlich die Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen in die Tat umgesetzt werden können. Der Vater der Genossenschaftsidee wurde vor 200 Jahren geboren. Das Jubiläum war Anlass für die ungewöhnliche Veranstaltung, zu der die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft mit ihrem Vorsitzenden Werner Böhnke geladen hatte.

Wochenende mit Aha-Effekt

„Ich habe heute noch mal gelernt, wie vielfältig Genossenschaft sein kann“, sagte Teilnehmer Lukas Maier. Benno Gertzen fügte hinzu: „Wahnsinn, was für ein deutschlandweites Netzwerk wir sind.“ Die Stärke und das große Spektrum von Genossenschaften beeindruckten die Teilnehmer des Raiffeisen-Camps besonders. Den ersten Aha-Effekt hatten sie bereits, als sie sich trafen: Der eigene Arbeitsplatz war auf einmal nur eine von vielen Varianten, die Genossenschaftsidee umzusetzen.

Nach dem Eröffnungsabend in der DZ BANK am Brandenburger Tor begann der nächste Tag mit einem Besuch des Bundesrats und des Bundestags. Besonders die Rolle des Bundesrats im Detail zu erfahren und an der langen Ahnengalerie der Ratspräsidenten vorbeizugehen, machte auf die Teilnehmer Eindruck.

Am Nachmittag wartete eine außergewöhnliche Veranstaltung auf sie: das sogenannte Speeddating, bei dem Politiker sowie herausragende Vertreter der Genossenschaftswelt sich den Teilnehmern zum Dialog stellten. Zu ihnen zählten unter anderem der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf, der Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Justizministerium Philipp Fernis, und Moderator Manuel Andrack achtete in gewohnt lässiger Weise darauf, dass der schnelle Wechsel der insgesamt elf Gesprächspartner in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz reibungslos funktionierte.

Digitale Zukunft

Die Themen des Dialogs setzen Teilnehmer und Gesprächspartner gemeinsam. Annika Küttner sagte, dass der Umgang mit neuer Technik noch vielfach schwerfalle. Nach dem entscheidenden Plus bei Genossenschaften gefragt, sagte Glaser, dass für ihn die Nähe zu den Mitgliedern entscheidend sei. „Hier liegt unser Mehrwert an Leistung.“ Die Zukunft der Genossenschaften sehe er darin, die Arbeitsteilung untereinander weiter voranzutreiben, zum Beispiel bei der Entwicklung von digitalen Angeboten für die Kunden.

Christian Schwägerl, Vorstand der Riffreporter, einer Genossenschaft, die eine Internetplattform für freie Journalisten anbietet, wurde gefragt, wer eine Raiffeisen-ähnliche Persönlichkeit unserer Zeit sei. „Mir fällt der amerikanische Autor Jaron Lanier ein, ein Vordenker der digitalen Zukunft“, antwortete er.

„Wir können noch mehr Lobbyarbeit für die Genossenschaftsidee leisten“, sagte Nicole Wilden. Auf dem Camp habe sie viele tolle Menschen kennengelernt. Dieser Aspekt war Werner Böhnke besonders wichtig. „Wir wollten den jungen Menschen die Möglichkeit zum Dialog eröffn