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Mitgliederversammlung des Grünlandzentrums: Projektarbeit intensiviert

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 11/2018

Weidecoach, Inno4Grass, SWAMPS, Biotopverbund Grasland – dies sind nur vier Projekte von insgesamt fast einem Dutzend, die derzeit im Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen umgesetzt werden. Bei der jährlichen Mitgliederversammlung, die im Akademiehotel Rastede abgehalten wurde, wurden diese vorgestellt.

 © Grünlandzentrum
Die jährliche Mitgliederversammlung des Grünlandzentrums fand im Akademiehotel in Rastede statt. Zahlreiche Mitglieder nahmen daran teil.

Neben dem Finanzbericht und der Personalsituation enthielt die Tagesordnung auch einen Vortrag mit ersten Ergebnissen aus dem Projekt „Systemanalyse Milch“. Die Mitglieder des Grünlandzentrums verfolgten mit großem Interesse die Ausführungen von Vorstand und Geschäftsführung. Die finanzielle Situation beschrieb Vorsitzender Dr. Karsten Padeken dank der laufenden Projekte als stabil. Es ist aber anzustreben, das Grünlandzentrum projektunabhängig und längerfristig abzusichern, auch vor dem Hintergrund, dass es im Koalitionsvertrag der niedersächsischen Landesregierung verankert ist.
Dr. Volker Garbe vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium erläuterte, dass sowohl im Landwirtschafts- als auch im Wissenschaftsministerium bereits Gespräche geführt werden und eine fünfjährige Förderung angestrebt wird. Einen Überblick über alle laufenden Projekte gab Geschäftsführer Dr. Arno Krause. Derzeit werden zehn Projekte im Grünlandzentrum umgesetzt. Zwei weitere sollen Anfang des kommenden Jahres folgen. Das thematische Netzwerk Inno4Grass (Innovationen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft auf Grünland in Europa) ist derzeit das einzige Projekt auf EU-Ebene. 20 Partner aus acht Ländern sind daran beteiligt.
Neuigkeiten gab es auch bezüglich des Labels für Weidemilch, PRO WEIDELAND, dessen Eigentümer das Grünlandzentrum ist. Der niederländische Konzern FrieslandCampina ist nach der Molkerei Ammerland, der Molkerei Gropper und der Marburger Traditionsmolkerei bereits das vierte Unternehmen, das nach den anspruchsvollen Kriterien von PRO WEIDELAND produziert. Seit vergangenen August stellt FrieslandCampina holländischen Gouda für den deutschen Handel nach PRO WEIDELAND-Standard her und vergrößert damit die bisherige Palette aus Milch, Butter und Käse auf dem deutschen Markt. Im Anschluss an den formellen Teil gab Jendrik Holthusen vom Grünlandzentrum den Mitgliedern exklusiv einen Überblick über erste Ergebnisse aus dem Projekt Systemanalyse Milch (SAM). Nach fünf Jahren Laufzeit kommt das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Forschungsprojekt SAM im Herbst 2018 zum Abschluss. In diesem bisher einmaligen Verbund-Projekt wurden die Vor- und Nachteile der Produktion von Milch in Weide- und Stallhaltung auf 60 Prüfbetrieben intensiv erforscht. Dabei wurden die einzelnen Produktionsaspekte immer im Verbund aus Wissenschaftlern und Praktikern in neun Themenbereichen von Betriebswirtschaft über Euter- bis Tiergesundheit und Wohlbefinden untersucht.  Beide Systeme hätten ihre Stärken und Schwächen, bilanzierte Jendrik Holthusen. Letztlich sei es keine Frage des Systems, sondern des Managements. „Es gibt kein gutes oder schlechtes System. Wir müssen lernen, die Vorteile von Stall- bzw. Weidehaltung zu nutzen und die Nachteile zu reduzieren.“ Ausführlich werden die Ergebnisse am 9. November in Ganderkesee bei der offiziellen Abschlussveranstaltung vorgestellt.