Juister Wohngenossenschaft setzt erfolgreich soziales Wohnprojekt um

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 12/2018

Seit drei Jahren gibt es auf Juist die Genossenschaft „Juist – Infrastruktur und Wohnen eG“, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Förderung ihrer Mitglieder vorrangig durch eine gute, sichere und verantwortbare Wohnraumversorgung sowie der Erhaltung der Infrastruktur auf Juist zu betreiben.

© Alicja Michalak

Jetzt zeigt die Arbeit von Vorstand und Aufsichtsrat einen ersten Erfolg, denn Anfang Oktober konnte der Kaufvertrag für eine Immobilie mit sechs Wohnungen unterzeichnet werden. „Wir haben uns um mehrere Immobilien und Grundstücke intensiv gekümmert, doch ließen sich diese Projekte nicht darstellen“, so Vorstandsmitglied Gerhard Jacobs. Umso mehr sei man nun froh, von der Familie Hünig das Gästehaus „Arche“ übernehmen zu können. Erst hatte eine Juister Familie Interesse an dem Haus, nachdem diese aber abgesprungen war, wurde der Genossenschaft das Gebäude angeboten.
Bald wurde man sich handelseinig, was indes ein schwieriger Prozess war, weil nur der hintere Teil des Grundstücks zum Verkauf stand. Für das Vorderhaus hat sich die Genossenschaft ein Vorkaufsrecht einräumen lassen. Dank einer Bürgschaft der Inselgemeinde konnte auch die Finanzierung gesichert werden. Schon im früheren
Gemeinderat unter dem Bürgermeister Dietmar Patron hatte man 2016 einen Bürgschaftsrahmen von 550.000 Euro festgelegt, dieser Betrag wurde nun zur Hälfte in Anspruch genommen. Hierfür ist die Genossenschaft sehr dankbar, so Jacobs: „Ohne die Unterstützung der Gemeinde wäre der Kauf nicht möglich gewesen.“
Auf einen Aufruf in der „Juister Inselpost“ haben sich derzeit 26 Interessenten gemeldet, die in ein Mietverhältnis für eine Wohnung einsteigen möchten. Das Haus enthält vier größere Wohnungen mit ca. 75 Quadratmetern Wohnfläche und zwei kleine Singlewohnungen mit je 35 Quadratmetern. Die große Zahl von Bewerbern zeigt, wie groß der Bedarf an bezahlbaren Wohnraum auf der Insel ist, so Jacobs. Rund ein Drittel der Bewerber sind reine Juister, weitere Interessenten sind auf der Insel tätig, drei Interessenten kommen vom Festland und würden gerne auf die Insel ziehen. Überwiegend handelt es sich um Privatleute, aber auch Arbeitgeber haben angefragt. In jedem Fall sollen die Wohnungen längerfristig vermietet werden; im Gegensatz zu Mitarbeiterwohnungen wird hier die Möglichkeit geschaffen, auch im Rentenalter auf der Insel wohnen zu bleiben.
Wenn das Haus von der Genossenschaft übernommen ist, sollen zunächst mehrere Besichtigungstermine für die Interessenten angesetzt werden.
Weitere Informationen unter www.geno-juist.de