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Bürgerenergiegenossenschaft Esterwegen: Windkraftanlagen in Betrieb genommen

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 12/2018

Die Bürgerenergiegenossenschaft Esterwegen, die zwei Windkrafträder im Ort betreibt, hat zur ersten Generalversammlung geladen. Auf dieser wurde der Aufsichtsrat um zwei auf nun fünf Personen erweitert.

 © privat
Vorstand, Aufsichtsrat und Gäste (v. l.): Jürgen Suhl; Hermann Brake; Andreas Quappen, Aufsichtsrat; Jörg Reents, Vorstandsmitglied; Ulrich Janzen, Aufsichtsratsvorsitzender; Wolfang Lübbe; Nikolaus Bicker, Vorstand; Felix Rehwald

Die Genossenschaft ist unter dem Dach der Volksbank Nordhümmling im Juli des vergangenen Jahres gegründet worden. Wie Ulrich Janzen, Vorstandsmitglied der Bank und Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft, vor den 120 der insgesamt 283 Genossen mitteilte, habe die Arbeit der Genossenschaft erst in diesem Jahr begonnen.

Das Jahr 2017 war ein Basisjahr ohne geschäftliche Tätigkeit gewesen, sodass auch keine Erträge eingenommen worden sind. Kosten sind nach seinen Angaben für die Gründung sowie den Jahresabschluss und dessen Prüfung angefallen. Wie die Versammlung einstimmig auf Vorschlag des Vorstandes und Aufsichtsrates beschloss, wurde dieser Fehlbetrag auf das Folgejahr vorgetragen.

Ebenfalls einstimmig verliefen die Wahlen zur Erweiterung des Aufsichtsrates. Zur Gründung waren nur drei Mitglieder in das Gremium berufen worden. Janzen erinnerte an die Entstehungsgeschichte des Bürgerwindparks, der mit ersten Gesprächen im April 2015 ins Leben gerufen worden war. 2016 gab es die Baugenehmigung, das gesamte Jahr 2017 wurde an den beiden Anlagen der Firma Enercon, Typ E 115, gebaut. Insgesamt 380 Lkw-Ladungen seien pro Anlage nötig gewesen, um die Windräder mit einer Gesamthöhe von mehr als 200 Metern bauen zu können, so Janzen. Am 30. Dezember 2017 hätten die Anlagen dann erstmalig Strom produzieren und einspeisen können.

Vorstandsmitglied Nikolaus Bicker wies darauf hin, dass deshalb erst in diesem Jahr die richtige Stromproduktion beginne. Mit bislang zwölf Millionen Kilowattstunden liege man noch knapp hinter der Prognose, „aber die guten Windmonate kommen ja noch“, so Bicker. Er gab sich zuversichtlich, dass die Rendite von 5 Prozent für die Anleger erreicht werde. Die 283 Anleger haben Anteile in Höhe von 1,84 Millionen Euro gezeichnet. Insgesamt wurden 12,75 Millionen Euro in zwei Windkraftanlagen mit Nabenhöhe von 149 Metern investiert.

Sein Vorstandskollege Jörg Reents wies darauf hin, dass alle Zahlen zur Stromproduktion öffentlich gemacht werden. Wenn die Anlagen sich einmal nicht drehten, dann könne dies verschiedene Gründe haben, die immer auch dokumentiert würden. Abgeschaltet würden die Anlagen bei Fledermausflug oder Wartungen. „Und wenn die Anlage steht, dann gibt es dafür Ausgleichszahlungen, so Reents. Er wies darauf hin, dass Interessierte die Anlagen besichtigen können. Er sprach dabei auch Schulen und Vereine an.

Im Anschluss an die Generalversammlung sprachen Felix Rehwald und Wolfgang Lübbe von dem Unternehmen Enercon über technische Neuerungen im Bereich der Windkraft.