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Herbstkonferenz der DZ BANK in Rastede: „Verbund First 4.0“

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 01/2019

Die DZ BANK lud erneut die Vorstände der Genossenschaftsbanken in Weser-Ems in das Akademiehotel Rastede ein, um ihnen aus erster Hand Aktuelles aus der Zentralbank und die Zukunftsagenda „Verbund First 4.0“ zu präsentieren.

 © GVWE

 

Regionaldirektor der DZ BANK in Weser-Ems, Carsten Völke, begrüßte die zahlreich anwesenden Vorstandsmitglieder in der Akademie Rastede. Es folgte ein Ausblick auf das Jahr 2019. Research-Experte Dr. Jan Holthusen stellte „Sieben Thesen für 2019“ vor. „Die Gefahr eines Handelskriegs ist nicht gebannt“, sagte er. US-Politik, Brexit und geopolitische Konflikte bedrohen auch im Jahr 2019 Wachstum und Welthandel. Für die globale Konjunktur sieht er ein Ende des Booms. Mit Blick auf Europa stellte er die sehr unterschiedliche Reformbereitschaft der Länder heraus, wobei sich gerade Italien als ein Hauptrisikofaktor darstellt. Keine große Änderung erwartet Holthusen für 2019 in Bezug auf die lockere Geldpolitik der EZB. An den Kapitalmärkten sieht er eine höhere Volatilität: Das hohe Maß an politischer Unsicherheit und ein nahes Ende des Aktienbooms werden hier für Schwankungen sorgen.

Ergebnisse der DZ BANK Gruppe über Plan

Vorstandsmitglied der DZ BANK, Dr. Christian Brauckmann, präsentierte die Ergebnisse der DZ BANK Gruppe. Sehr zufrieden zeigte er sich mit der operativen Entwicklung der DZ BANK in den meisten Konzerngesellschaften in den ersten neun Monaten. Das Ergebnis bewege sich oberhalb des Vorjahresergebnisses. Ursachen dafür liegen in einem deutlichen Auflösungsüberhang in der Risikovorsorge sowie einem rückläufigen Verwaltungsaufwand. Hier zeigt sich das Resultat aus der Fusion, betonte Dr. Brauckmann. Auch die Risikovorsorge der DVB liegt im Jahr 2018 deutlich unter dem Vorjahr. Neben der Ertrags- ist auch die Kapitalsituation erfreulich.

Der Stresstest im Herbst 2018 hatte die Stabilität und Kapitalstärke der DZ BANK Gruppe verdeutlicht, aber auch mit Blick auf die künftigen regulatorischen Anforderungen die Notwendigkeit der Kapitalstärkung aus eigener Kraft gezeigt. Im Herbst 2019 plant die DZ BANK daher die Emission von AT1-Anleihen. Die Emissionen aus früheren Jahren fallen zunehmend aus der regulatorischen Kapitalanrechnung heraus und nutzen zu diesem Zweck nicht mehr, begründete der Vorstand die Erfordernis.

Verbund First 4.0 – klare Agenda für die Zukunft

Nach dem Blick auf den Status quo stellte DZ BANK-Vorstandsmitglied Thomas Ullrich den Zukunftskurs der DZ BANK „Verbund First 4.0“ vor. Bei der Ausarbeitung der Zukunftsagenda war die DZ BANK von zwei Aspekten geleitet, betonte Ullrich: Erstens hat sich die Konzentration auf das verbundfokussierte Kerngeschäft in den letzten Jahren bewährt. Dies spiegeln die Zahlen der letzten Jahre, die sehr guten Ratings, aber auch zahlreiche Gespräche mit verschiedensten Partnern aus der Genossenschaftlichen FinanzGruppe wider. Zum Zweiten steht die gesamte Gruppe vor umwälzenden Herausforderungen – seien sie regulatorisch oder technisch bedingt. Die Anforderungen der Kunden im Privatkunden- und Firmenkundengeschäft wandeln sich in einem enormen Tempo, gleichzeitig herrscht ein extremer Wettbewerbsdruck. Für die DZ BANK bedeutet auch die starke Konsolidierung bei Genossenschaftsbanken und die damit einhergehende Spreizung eine große Herausforderung. Die DZ BANK müsse sich daher sowohl in der Rolle als Verbund- und Geschäftsbank als auch als Holding weiterentwickeln, betonte der Vorstand.

Eng verzahnt mit Innovationstätigkeiten in der gesamten Genossenschaftlichen FinanzGruppe wurden im Rahmen von „Verbund First 4.0“ neun Handlungsfelder mit 28 Arbeitspaketen entwickelt. Im Kern geht es darum, gemeinsam mit den Genossenschaftsbanken und unter Nutzung der besonderen Kompetenzen aller Geschäftsbereiche der DZ BANK Gruppe zu wachsen. Das Firmenkundengeschäft steht hierbei besonders im Fokus. Darüber hinaus gilt es, Effizienz, Effektivität und Transparenz weiter zu erhöhen, nicht zuletzt mit einer stärkeren Aufgabentrennung zwischen der Verbund- und Geschäftsbank sowie der Holding.

Abschließend stellte sich der Vorstand den Fragen aus dem Publikum, um die Zukunftsagenda näher zu erläutern. Zum Abschluss gab es für alle ein deftiges Grünkohlessen in dem Restaurant des Akademiehotels.