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Meisterfeier der Handwerkskammer Oldenburg – Genossenschaftsbanken als Förderer erneut dabei

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 05/2019

Mit der zweiten zentralen Meisterfeier der Handwerkskammer Oldenburg wurden die Leistungen des Jahrgangs 2018 in der großen EWE Arena gewürdigt. Die Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems förderte diese Veranstaltung.

Kammerpräsident Manfred Kurmann freute sich, dass das regionale Handwerk 50 Meisterinnen und Meister mehr als 2017 hervorgebracht hat. Die Zahl stieg von 434 auf 484. Zur Feier kamen über 350 der künftigen Führungskräfte. Sie alle erhielten den Meisterbrief aus den Händen des Präsidenten.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne gratulierte mit folgenden Worten: „Die Meisterausbildung in Deutschland sichert hochwertige Ausbildungsqualität wie auch Innovation im Handwerk. Sie dient der Fachkräftesicherung und stärkt den Wirtschaftsstandort Niedersachsen. Die Qualifizierung zur Meisterin oder zum Meister zeigt Engagement im und Liebe zum gewählten Beruf. Ich wünsche allen Absolventinnen und Absolventen weiterhin ein erfolgreiches Berufsleben, möge das Handwerk für alle den berühmten goldenen Boden haben. Sehen Sie sich als Lehrmeister der Ihnen nachfolgenden Generation. Wir brauchen auch Ausbildungsbotschafter in der beruflichen Orientierung für Schülerinnen und Schüler.“

Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, gratulierte den Jungmeisterinnen und Jungmeistern zu ihrem großen Erfolg und appellierte an sie, die Möglichkeiten der beruflichen Selbstständigkeit im Handwerk zu nutzen, Betriebe zu gründen oder zu übernehmen. Er zeigte dabei vor allem die Chancen auf, die sich im Zuge der Digitalisierung für das Handwerk ergeben. „Schon heute gehören zum Berufsalltag moderne Technologien wie 3-D-Drucker, elektronische Tragehilfen, Apps oder Tablet-PCs. Bis 2030 werden sich die Berufsbilder mit dem fortschreitenden technologischen Wandel weiter verändern. Die Digitalisierung eröffnet dem Handwerk neue Möglichkeiten: Betriebe können neue Kundenkreise erschließen, neue Service-
angebote entwickeln und Betriebsprozesse effizienter gestalten, Kundenberatung verbessern oder Mitarbeiter entlasten.“

Der Festakt der Handwerkskammer trug die Leitidee „Wir meistern die Zukunft“. In diesem Sinn sprach Raumausstattermeisterin Lea Fangmann beispielhaft zu den Absolventen. Die 24-Jährige hat vor vier Jahren die Meisterprüfung abgelegt und mit der Fortbildungsqualifikation „Betriebswirt des Handwerks“ weitere Managementkenntnisse erworben. Sie will die Zukunft in Friesoythe meistern und den elterlichen Betrieb übernehmen. Dass es eine Zunahme an bestandenen Meisterprüfungen gab, führt die Handwerkskammer unter anderem auf die niedersächsische Meisterprämie zurück. „Wir haben den ersten Jahrgang erlebt, der in den Genuss der Prämie in Höhe von 4.000 Euro gekommen ist“, erklärte Hauptgeschäftsführer Heiko Henke. „Die Landesregierung unterstützt den Ansatz der Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Künftig geht es darum, eine bundeseinheitliche Lösung zu entwickeln.“

Präsident Kurmann setzt sich für eine Rückvermeisterung im Handwerk ein. „Die Politik hat erkannt, dass ihre 2004 vorgenommene Liberalisierung in über 50 Handwerksberufen zu Fehlentwicklungen geführt hat. Der Meistertitel steht für Qualität, Ausbildungsleistung, Verbraucherschutz und nachhaltiges Unternehmertum. Der Bundestag sollte die Zugangsregelung, wo immer das möglich ist, wieder einführen.“

Die Meisterfeier wurde in ersten Reaktionen der Absolventen als „große Wertschätzung“ und „schönes Event“ bezeichnet. „Die Veranstaltung soll die erbrachten Leistungen krönen“, sagte Kurmann. Bei der von Björn Stack moderierten Feier sorgten die Band „Men in Blech“ und eine LED-Lichtshow von Spice Show Production für den Unterhaltungsrahmen. In einem emotionalen Finale regnete es Konfetti, als alle Meister zusammen auf der Bühne standen.