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Zum Jahreswechsel

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 01/2021

Grußwort der Verbandsdirektoren Johannes Freundlieb und Axel Schwengels zum neuen Jahr.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Genossenschaftsfreunde,

die rund 300 Mitgliedsunternehmen unseres Verbandes sind ein stabiler Kern der mittelständischen Wirtschaft in Weser-Ems. Die Volksbanken Raiffeisenbanken, die Waren-, Vermarktungs- und Dienstleistungsgenossenschaften, die Energiegenossenschaften, die vielen weiteren Genossenschaften und die vielfältigen Mitgliedsunternehmen anderer Rechtsform sind ein Gewinn für die Menschen und tun unserer Region gut, denn sie stehen für solides Wirtschaften und ein gesundes Wachstum. Sie zählen annähernd 555.000 Mitglieder und beschäftigen fast 10.000 Mitarbeitende. Als bedeutender Wirtschaftsfaktor in und für unsere Region vereinen Sie wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb und soziale Verantwortung – auch und gerade in der Corona-Pandemie.

Als im Dezember 2019 auf einem Markt im chinesischen Wuhan ein neuartiges Virus von einem Tier auf den Menschen übersprang, ahnte wohl niemand, dass daraus eine Pandemie entsteht, die innerhalb weniger Wochen die gesamte Weltwirtschaft aus dem Tritt bringt. Die Corona-Krise ist ein nie dagewesener Bruch, eine weltweite Krise mit massiven Auswirkungen auf Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft, und mit vielen menschlichen Tragödien, die aus dem Blickfeld zu verschwinden drohen hinter statistischen Größenordnungen, die man sich nur sehr schwer vorstellen kann. Die Dynamik der Corona-Pandemie ist nach wie vor hoch; bleiben wir deshalb gemeinsam achtsam, denn trotz vielversprechender Berichte über Impfstoffe dürfte es noch Monate dauern, bis Covid-19 das meiste von seinem Schrecken verliert.

Corona dürfte – auch das tritt immer deutlicher zutage – ein Wendepunkt sein für mehr Dezentralität und Regionalität in der Wirtschaft, und ein Motor für die Digitalisierung. Gerade unsere genossenschaftlichen Werte wie Solidarität, Vertrauen, Transparenz, Gemeinschaft und regionale Nähe bilden den aktuellen Wunsch vieler Menschen nach einem besseren Miteinander ab. In Anlehnung an Aristoteles, der einst feststellte: „Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen“ kommt es darauf an, uns Genossenschaften weiter richtig in den Wind zu drehen. Daran wird seit geraumer Zeit mit Hochdruck in unserem genossenschaftlichen Verbund gearbeitet, damit neben Corona das übrige herausfordernde Umfeld, in dem unsere Mitgliedsunternehmen wirtschaftlich tätig sind, weiterhin beherrschbar bleibt. Denn Faktoren wie Fachkräftemangel, gesellschaftlicher Wertewandel, volatile Preise und komplexe regulatorische Vorgaben wirken auch weiterhin. Und wir alle erleben in der Pandemie, wie dringend nötig leistungsfähige digitale Lösungen sind und eine leistungsfähige digitale Infrastruktur. 

Manchmal sind es gerade krisenhafte Situationen, die zeigen: Man kann sich aufeinander verlassen und unterstützt sich gegenseitig. Unsere Mitglieder können sich weiterhin auf uns verlassen, als Prüfer, als Berater, als Qualifizierungsanbieter und als Vertreter ihrer Interessen! Und wir bedanken uns ausdrücklich bei allen Mitgliedsunternehmen für ihre Unterstützung, in der Corona-Krise gemeinsam schnell neue Wege entwickelt zu haben. So gab und gibt es zum Beispiel in der Prüfung kaum Beeinträchtigungen, weil Geschäftsleitende, Mitarbeitende und Aufsichtsräte unserer Mitgliedsunternehmen hervorragend mitwirken. Dafür sagen wir gerne noch einmal: Danke schön!

Unser weiterer Dank gilt den Mitgliedern unserer Gremien für die wertvolle Unterstützung, für das partnerschaftliche Mitwirken an den Belangen unseres Verbandes und für ihr Vertrauen. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir für ihren tatkräftigen Einsatz, mit dem sie unsere Aufgaben erfüllen, und für ihre Beiträge zur Weiterentwicklung unseres Verbandes. Als Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit kann und sollte unser Verband selbstständig bleiben – auf der Grundlage unserer anerkannt hohen fachlichen Kompetenz, unserer gesunden wirtschaftlichen Basis und der in jeder Hinsicht vorteilhaften engen Verbindung der Mitglieder zu unserem Verband. Dafür spricht auch das wirtschaftlich gesunde Umfeld, in dem unser Verband und unsere Mitgliedsunternehmen sowohl aktuell als auch voraussichtlich perspektivisch tätig sein werden.

Krise bedeutet immer eine Kombination aus Risiko und Chance. Auf beides müssen wir ein Auge haben. Was wir als Erfahrung aus der Corona-Krise mitnehmen sollten, ist der vielfach beobachtete Pragmatismus, dass Dinge, die kompliziert und langwierig waren, plötzlich möglich und zumindest einfacher gemacht wurden. Bleiben Sie gesund und guten Mutes, damit wir in der Krise die Chancen für unser Genossenschaftswesen gemeinsam nutzen können – in der Region für unsere Region Weser-Ems. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und allen Leserinnen und Lesern unseres Genossenschafts-Magazins persönlich Glück, Erfolg und „good gohn“ in 2021.

Johannes Freundlieb                     Axel Schwengels
- Verbandirektor -                         - Verbandsdirektor -