KMU senden Signale für beginnenden Aufschwung
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 08/2024
Die Stimmung im Mittelstand hellt sich etwas auf. Auch Kleinunternehmen berichten von steigenden Auftragseingängen und erhöhten Umsätzen. Dennoch ergeben die Einschätzungen ein gemischtes Bild, heißt es im aktuellen Stimmungsbarometer der VR Smart Finanz.
Jüngere Konjunkturmeldungen lassen auf einen beginnenden Aufschwung im Mittelstand schließen. Auch bei Kleinunternehmen deuten erste Anzeichen darauf hin, dass die Talsohle durchschritten ist. Das zeigt das aktuelle Stimmungsbarometer von VR Smart Finanz und der Steinbeis Hochschule. Allerdings ergeben die Einschätzungen zur finanziellen Lage ein gemischtes Stimmungsbild, heißt es in der aktuellen Mitteilung der VR Smart Finanz.Grundsätzlich beurteilten kleine Unternehmen ihre wirtschaftliche Lage eher positiv. Rund 44 Prozent der Befragten hätten über gestiegene Aufträge und Umsätze berichtet. Gewinne und Liquiditätsausstattung hielten damit allerdings nicht Schritt. Ähnlich wie im Herbst 2023 klagten knapp 40 Prozent über rückläufige Gewinne und 47 Prozent über Liquiditätsengpässe. Für die Zukunft sind die Unternehmen laut der Erhebung dennoch eher optimistisch: 90 Prozent erwarten eine steigende oder zumindest stabile Nachfrage.
Steigende Investitionsneigung
Im Rahmen des volatilen Umfelds haben nach den Umfrageergebnissen knapp 40 Prozent der Kleinunternehmen Investitionen zuletzt abgesagt oder verschoben. Doch mit den positiven Zukunftserwartungen gehe eine wieder steigende Investitionsneigung einher. Rund zwei Drittel der Befragten hätten angegeben, Investitionen in Geschäftsausstattung sowie Digitalisierung oder auch Automatisierung zu planen. Auch nachhaltige Investitionen, vorrangig in grüne Energie und E-Mobilität, gewinnen danach weiter an Relevanz. 52 Prozent der befragten KMU sehen diese in den kommenden Monaten vor. Nachhaltigkeit nehme insgesamt an Bedeutung zu: Vier Fünftel der Befragten bejahten einen positiven Zusammenhang zwischen einer nachhaltigen Aufstellung und dem Unternehmenserfolg.
Hausbank erster Ansprechpartner
Wollen Kleinunternehmen finanzieren, sei für die Mehrzahl die Hausbank erster Ansprechpartner. Bei der Wahl der Finanzierungsform stehe der Bankkredit an vorderster Stelle, sowohl was Attraktivität als auch Häufigkeit der Nutzung betreffe. Neben niedrigen Zinsen seien Flexibilität, Schnelligkeit von Prozessen sowie Vertrauen in den Kreditgeber wichtige Faktoren. Digitale Kanäle würden sowohl für die Abwicklung von Bankgeschäften als auch für den Abschluss von Finanzierungsprodukten immer wichtiger. Mehr als vier Fünftel der Befragten hätten bereits in der Vergangenheit digitale Finanzprodukte über die Bank abgeschlossen oder könnten es sich zumindest vorstellen.
Das Stimmungsbarometer ist eine regelmäßige Studie, die die VR Smart Finanz gemeinsam mit dem CFin – Research Center For Financial Services der Steinbeis-Hochschule zur Situation und Bedürfnissen von Kleinunternehmen erhebt.