Kerngesund, leistungsfähig und persönlich in die Zukunft – Verbandstag 2025
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 10/2025
Am 3. September 2025 fand der Verbandstag in der Stadthalle Cloppenburg statt. Die Zahlen und Ausblicke zeigten die stabile und gesunde Lage unseres Verbandes.

Vor grüner Kulisse fand der Verbandstag in diesem Jahr erstmalig in der Stadthalle Cloppenburg statt, da die Weser-Ems-Hallen auf Grund von Renovierungsarbeiten nicht zur Verfügung stehen. Die neuen Räumlichkeiten waren kleiner und sorgten im Vorfeld für einen erhöhten Organisationsaufwand, da alles neu geplant werden musste: Der Aufwand hat sich gelohnt! Das Feedback der Teilnehmer war durchweg positiv. Die gemütliche Atmosphäre unterstrich den Zusammenhalt und die Verbundenheit innerhalb des Verbandes. „Ich kann mir den Verbandstag auch im nächsten Jahr hier vorstellen“, sagte Johann Kramer, Vorsitzender des Verbandsrates, in seiner Begrüßung derrund 170 Gäste von Mitgliedsunternehmen, sowie aus Politik und Wirtschaft. Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Genossenschaften in der Region begrüßte er auch drei Schülergenossenschaften, die mit rund 20 Personen den Verbandstag besuchten und dort besondere Impressionen sammeln durften.
Fünf zentrale Fragen für Deutschlands Zukunft – Aufruf zur politischen Verantwortung
Besonders eindrucksvoll präsentierte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender der Union Asset Management Holding AG, einen Einblick in seine Einschätzung der Auswirkungen der USA, Russlands und Chinas auf die neue Weltordnung. Er forderte die Politik auf, Deutschland unabhängiger von diesen Großmächten zu machen. Laut Reinke ist es essenziell wichtig, fünf Fragen zu klären:
- Wie kann Energie wieder bezahlbar gemacht werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland zu sichern?
- Wie gelingt es, die innere und äußere Sicherheit zu gewähren?
- Wie kann die Infrastruktur gestärkt und ausgebaut werden?
- Wie können die demographischen Herausforderungen in den Griff bekommen und das Altersvorsorge-Thema dauerhaft gelöst werden?
- Wie kann der Industriestandort Deutschland und der deutsche Mittelstand unterstützt oder gar gesichert werden?
Nur wenn diese zentralen Fragen geklärt werden, kann es in Deutschland weitergehen. „Ansonsten geht hier das Licht aus“, so Reinke. Die genossenschaftlichen Unternehmen und Banken tragen durch Beratung, Investition und Innovation ihren Teil zur Klärung dieser Themen bei. Die Politik müsse dafür sorgen, dass diese Motivation nicht durch Bürokratie gebremst werde. Reinke unterstrich das am Beispiel der Tech-Märkte. Diese sind in den USA der stärkste wirtschaftliche Treiber – während sie in den deutschen Indizies kaum Einfluss nehmen. Die inflationäre Lage in den USA bietet Deutschland jetzt die Chance, durch Bürokratieabbaudiese wertschöpfende Branche zurück in die eigene Wirtschaft zu holen, um unabhängig von Großmächten wie USA und China zu werden.
Auch in Zukunft verlässlicher Partner zur Steigerung der Leistungsfähigkeit
Verbandsdirektor Axel Schwengels gab zur Einleitung in den formellen Teil der Veranstaltung einen Einblick in die Zahlen des Vorjahres. Alle Branchen haben sich trotz wirtschaftlicher und politischer Herausforderungen positiv entwickelt. Verbandsdirektor Johannes Freundlieb erläuterte die Bilanz des Verbandes und zog folgendes Fazit: „Das operative Ergebnis war besser als das geplante Ergebnis und aus Sicht des Verbandsvorstandes wirklich zufriedenstellend.“ Der Bericht des Rechnungsausschusses, vorgetragen vom Vorsitzenden Ralf Stolte, stellte dieses solide wirtschaftliche Fundament weiter heraus, welches sich auch im Prüfungsergebnis des Genossenschaftsverbandes Bayern widerspiegelt.
Unter dem Motto „Morgen kann kommen“ stellten Johannes Freundlieb und Johann Kramer die Zukunft des Verbandes in den Vordergrund. Freundlieb berichtete über die zahlreichen zukunftsorientierten Entwicklungen in den Mitgliedsunternehmen, wie z. B. dem Einsatz von KI in der Kundenberatung der Volksbanken und Raiffeisenbanken, dem Ausbau von E-LKW-Flotten und innovativen Communitys zum Energy Sharing. Auch innerhalb des Verbandes gibt es keinen Stillstand. So wird aktuell eine Prüfungssoftware getestet, welche voraussichtlich in allen Verbänden deutschlandweit zum Einsatz kommen wird.
Kramer berichtete über die positive Entwicklung an der Genossenschaftsakademie. Die erfreulich steigenden Teilnehmerzahlen an dem umfangeichen Seminarangebot rechtfertigen einen geplanten Erweiterungsbau und Modernisierungsmaßnahmen in Rastede. „Unser Verband ist wirtschaftlich kerngesund, leistungsfähig und nah an den Mitgliedern“ betonte der Vorsitzende des Verbandsrates und Präsidiums in seinem Schlusswort: "Der Verband richtet den Blick nach vorne – nach innen für die Mitarbeitenden des Verbandes wie nach außen für die Mitglieder – und bleibt der „Verband der Herzen.“
Familiäres Miteinander vor grüner Kulisse
Durchweg positiv war das Feedback zu dem gelungenen Rahmenprogramm. Die Aussteller an den Ständen unserer Verbundpartner erfreuten sich über reges Interesse an ihren Themen, den Austausch und der Pflege von Netzwerken. Die gemütliche Atmosphäre und nicht zuletzt die gute Verpflegung in der Stadthalle Cloppenburg sorgten dafür, dass die Nähe innerhalb des Verbandes deutlich wurde. So standen Verbandsdirektoren mit Schülern der Schülergenossenschaften an einem Stehtisch und tauschten sich aus. Das ist Verbandsarbeit auf Augenhöhe. Auch der Ausblick in die grüne Innenstadt Cloppenburgs unterstrich das harmonische Miteinander.
Die Zukunft vor Ort
Mit Blick auf die Zukunftsorientierung des Verbandes und die kürzliche erfolgte „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ durch das Bundesbildungsministerium und der Deutschen UNESCO-Kommission war die Freude über die Teilnahme der drei Schülergenossenschaften „El-Friede“ aus Lingen, „Resell“ aus Uplengen und „JoCo“ aus Cloppenburg in jedem Redebeitrag zu vernehmen. Hans Joachim Reinke war begeistert von dem durch unseren Verband mit ins Leben gerufene Projekt und bedankte sich persönlich bei den Schülerinnen und Schülern für das Engagement und das Interesse an Wirtschaft und dem genossenschaftlichen Handeln.