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"OTTO is coming home - he kummt na Huus" -

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 07/2019

VR-Stiftung und Ostfriesische Volksbank als Förderer dabei

 © Kunsthalle Emden
Otto Waalkes mit Eske Nannen (Vorsitzende des Aufsichtsrates der Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo) und Harald Lesch (Vorsitzender der VR-Stiftung)

Seit dem 22.06. bis 22.09.2019 zeigt die Kunsthalle Emden eine Hommage an den berühmtesten und in diesem Universum wohl auch beliebtesten lebenden Ostfriesen Otto. Unterstützt wird diese sehenswerte Ausstellung von der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland gemeinsam mit der Ostfriesischen Volksbank.

Zu sehen sind in der Ausstellung zahlreiche Bilder und Dokumente aus der Kindheit Ottos, Zeichnungen, Karikaturen, Requisiten und Videos seiner Bühnenshows sowie Reproduktionen seiner Persiflagen auf große Werke, die das künstlerische Multitalent als Komiker, Zeichner, Musiker, Regisseur und als Otto, den „Emder Jung“ vorstellen.

Ottos ostfriesischer Witz zwischen Achtersinn und Nonsens und sein typisch norddeutsches Understatement dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass er mit seiner ganz eigenen Ausdrucksweise in vielen kreativen Genres Maßstäbe gesetzt und Generationen geprägt hat. Es gibt wohl keine deutsche Familie, in der nicht - wissentlich oder unwissentlich - Otto-Sprüche zum Alltagswortschatz zählen. Seine Liebe zur Kunst und zur Sprache schlägt eine Brücke zum anderen großen Ostfriesen, dem früheren Stern-Chefredakteur Henri Nannen, der mit seiner Frau Eske 1986 die Kunsthalle Emden gegründet hat. Seither bestehen freundschaftliche Kontakte und Otto ist bei seinen Emden-Besuchen auch regelmäßig in der Kunsthalle anzutreffen.

Eine der ersten Ausstellungen, die Nannen Anfang der 80er Jahre in Emden organisiert hatten, war eine Schau legendärer Stern-Zeichner unter dem Titel „Finden Sie das etwa komisch“. Für die ehrwürdige Humoristen-Riege von Loriot bis Tetsche war Otto seinerzeit wohl noch zu jung – nun erhält der heute 70jährige endlich eine Solo-Show nach Otto-Art, die mit viel Ironie und ein wenig Kunstverstand die Kunsthalle etwas aufmischen dürfte.

Otto Waalkes wurde rund um seinen runden Geburtstag im vorigen Jahr mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, der Ehrenbürgerwürde der Stadt Emden sowie umfangreichen Ausstellungen in Traditionshäusern wie dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe und im Caricatura Museum in Frankfurt geehrt. Gerüchten zufolge steht er kurz vor der Erhebung zum Weltkulturerbe. Doch wie sagt ein kluges T-Shirt: „Das Höchste, was ein Mensch werden kann, ist Ostfriese“. Und da Otto das ja schon seit Geburt an ist, werden ihm alle diese Würdigungen vielleicht nicht mehr bedeuten, als nun auch in seiner Heimatstadt Emden geehrt zu werden: Otto kummt na huus.