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VR-Stiftung: Lift lässt Patienten mit bis zu 300 Kilogramm schweben

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 09/2023

Im Friesoyther Krankenhaus können nun auch stark übergewichtige Menschen angehoben werden. Die VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland ermöglichte zusammen mit der Bürgerhospitalstiftung Friesoythe die Anschaffung.

 © Bürgerhospitalstiftung
Spender und Empfänger: Über die Kombination von Schwerlast-CT und -Lift freuten sich (v.l.): Krankenhaus Geschäftsführer Bernd Wessels, Chefarzt Dr. Ralf Weise, Heiner Schütte (Förderverein), Dr. Aloys Klaus (Kleebaum-Stiftung), Pflegerin Nicole Kuper, Klaus Hüls (Volksbank eG), Johannes Freundlieb (VR-Stiftung), Bernd Rieken und Georg Litmathe (Bürgerhospitalstiftung Friesoythe).

Die VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland unterstützt gemeinsam mit anderen Akteuren bei der Bereitstellung von zwei Schwerlast-Deckenliften. Sie können maximal 300 Kilogramm heben und werden im Operationsbereich im Adipositas-Zentrum sowie bei der Computer-Tomographie (CT) des St.-Marien-Hospitals Friesoythe eingesetzt. 300 Kilogramm seien im zertifizierten Adipositas-Zentrum der Friesoyther Klinik, in dem Menschen mit krankhaftem Übergewicht therapiert werden, zwar die Ausnahme, berichtet Chefarzt Dr. Ralf Weise. Jedoch würden Patienten mit einem Gewicht von deutlich über 200 Kilogramm dort häufig behandelt.

Die Bürgerhospitalstiftung Friesoythe (BHS) hat die beiden Deckenlifte für rund 22.000 Euro angeschafft. Diese technische Unterstützung seien sinnvoll, um Patienten besser behandeln und gleichzeitig die Pflegekräfte entlasten zu können. Daher hat die BGH gemeinsam mit der VR-Stiftung, der Kleebaum-Stiftung, der Volksbank eG Barßel-Bösel-Friesoythe, der LzO-Stiftung und dem Förderverein St.-Marien die Anschaffung ermöglicht.

Referenzzentrum Bariatrie: Behandlung krankhaft übergewichtiger Menschen

Die Bariatrie als fachübergreifendes Spezialgebiet der Medizin widmet sich der Behandlung, Vorbeugung und den Ursachen von krankhaft übergewichtigen Menschen (Adipositas). Auf dieses spezielle medizinische Handlungsfeld hat sich das St.-Marien-Hospital Friesoythe spezialisiert und den Status eines Referenzzentrums nach den Anforderungen der Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie für Adipositas- und metabolische Chirurgie erreicht. Dieses Qualitätssiegel erreichen bundesweit nur 105 Kliniken (8 Exzellenzzenten, 22 Referenzzentren und 75 Kompetenzzentren). Mit jährlich mehr als 350 adipositas-chirurgischen Operationen zählt das St.-Marien-Hospital dabei zu den größeren Behandlungseinrichtungen in Deutschland. Das Einzugsgebiet geht weit über die regionalen Grenzen hinaus.

Schwerlast-CT ist Alleinstellungsmerkmal

Mit dem neuen Schwerlast-CT verfüge die Klinik über ein absolutes Alleinstellungsmerkmal im Nordwesten, freut sich Dr. Ralf Weise: „Ein derartiges Gerät findet man erst in Hamburg oder Hannover wieder.“ Zudem sei die Bildqualität des neuen Gerätes unübertroffen. Dementsprechend groß sei das Interesse anderer Kliniken, in Friesoythe CT-Bilder übergewichtiger Patienten erstellen zu lassen. Der Chefarzt und die leitende Intensivpflegerin Nicole Kuper haben den Unterstützer vor kurzem das System vorgeführt. Die elektrischen Lifte, die quer durch die Räume gleiten können, bedeuteten eine erhebliche Arbeitserleichterung.

Land müsste eigentlich investieren

„Das sind Investitionen, die eigentlich das Land Niedersachsen tätigen müsste“, betonte Georg Litmathe, der Vorsitzende des Stiftungsrates der BHS. Da jedoch die pauschalen Investitions-budgets seit Jahren viel zu knapp bemessen seien, müsse das Klinikum entscheiden, für was die knappen Mittel ausgegeben würden. „Dabei fallen Komfortleistungen, die es den Patienten und dem Personal erleichtern, häufig hinten runter“, bedauert Georg Litmathe.

BGH fördert verlässliche Gesundheitsversorgung

Die Unterstützung des BHS sei auf Dauer angelegt, um das St.-Marien-Hospitals Friesoythe zu fördern und damit die Lebensqualität in der Region zu erhöhen. „Denn was ist wichtiger, als eine verlässliche Gesundheitsversorgung auf qualitativ hohem Niveau sicher zu stellen“, betonte Stiftungsvorstand Bernd Rieken. Das Krankenhaus mit seinen angeschlossenen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen ist der Versorger im Nordkreis Cloppenburg für weit mehr als 50.000 Einwohner. Außerdem ist die Unternehmensgruppe mit etwa 750 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Stadt. „Die Tatsache, dass unsere Bürger über unsere Bürgerstiftung das örtliche Krankenhaus unterstützen, verleiht uns sicher weit über die Grenzen Friesoythes hinaus im Stiftungswesen ein Alleinstellungsmerkmal“, sind sich Bernd Rieken und Georg Litmathe sicher.